- Über 80 Prozent der Menschen in Deutschland versenden Emojis, wobei 19 Prozent sie in jeder Nachricht nutzen.
- 56 Prozent der Befragten berichten von gelegentlicher Verwirrung durch Emojis, bei 16-29-Jährigen liegt dieser Wert bei 73 Prozent.
- Männer nutzen Emojis häufiger als Frauen und sehen sie eher als Hilfe zur besseren Ausdrucksweise.
- Emojis sind hauptsächlich im privaten Umfeld im Einsatz, aber auch zunehmend im beruflichen Kontext.
- Das Unicode-Konsortium fügt regelmäßig neue Emojis hinzu, mit dem nächsten Update im September unter anderem eine Harfe und ein Gesicht mit Tränensäcken.
Mehr als 80 Prozent der Menschen in Deutschland versenden Emojis, wobei fast jeder Fünfte (19 Prozent) dies in jeder einzelnen Nachricht tut. Weitere 31 Prozent nutzen sie in der Mehrzahl ihrer Nachrichten, während 24 Prozent nur in wenigen Nachrichten Emojis einfügen. Diese Zahlen stammen aus einer repräsentativen Umfrage, die der Digitalverband Bitkom in Auftrag gegeben hat. Die Umfrage basierte auf den Antworten von mehr als 1000 Personen ab 16 Jahren und wurde anlässlich des World Emoji Days veröffentlicht.
Unklarheiten durch Emojis
Interessanterweise führen Emojis bei mehr als der Hälfte der Befragten gelegentlich zu Missverständnissen. Laut Bitkom gaben 56 Prozent an, dass Emojis schon einmal Verwirrung in ihren Konversationen verursacht haben, wobei der Anteil bei den 16- bis 29-Jährigen sogar 73 Prozent beträgt. Bemerkenswert ist, dass dieser Wert im Vergleich zu einer Umfrage vor drei Jahren nahezu unverändert geblieben ist. Für Verhaltensbiologen und Autoren wie Karsten Brensing mag das wenig überraschend sein, da er der Ansicht ist, dass auch künstliche Intelligenz eines Tages möglicherweise in der Lage sein wird, menschliche Denkprozesse nachzumachen und dadurch ebenfalls zu neuen Kommunikationsphänomenen führen könnte.
Männer und Frauen bei der Emoji-Nutzung
Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer von Bitkom, betont, dass „Emojis einen essenziellen Bestandteil der Internetkultur darstellen“. Sie bereichern nicht nur die digitale Kommunikation, sondern tragen auch zu gelegentlichen Missverständnissen bei. Dabei nutzen Männer häufiger Emojis als Frauen. Laut der Umfrage geben 51 Prozent der Männer an, dass Emojis ihnen helfen, sich besser auszudrücken, verglichen mit 43 Prozent der Frauen.
Dennoch sind 46 Prozent der Befragten durch Antworten, die nur aus einem Emoji bestehen, leicht genervt. Interessanterweise sehen nur 15 Prozent die Vielfalt der Emojis als zu groß an, und lediglich 8 Prozent nutzen Emojis kaum bis sehr selten.
Emojis als Weltsprache
Emojis haben sich zu einer Art Weltsprache im digitalen Zeitalter entwickelt. Egal ob in Textnachrichten, Mails oder Chats – insbesondere über Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Signal – verweisen die kleinen Bildschriftzeichen auf Gefühle, Gegenstände, Orte oder sogar abstraktere Konzepte. Ursprünglich stammt das Wort „Emoji“ aus dem Japanischen und bedeutet „Bildschriftzeichen“, zusammengesetzt aus den Schriftzeichen für „e“ (Bild), „mon“ (Ausdruck) und „ji“ (Buchstabe).
Nutzung überwiegend im privaten Umfeld
Hauptsächlich werden Emojis im privaten Bereich verwendet. 98 Prozent der Befragten nutzen sie in der Familie, unter Freunden oder Bekannten. Doch auch im beruflichen Kontext kommen Emojis zunehmend zum Einsatz: 29 Prozent verwenden sie in der Kommunikation mit Kollegen, und 19 Prozent sogar im Austausch mit Vorgesetzten.
Überraschenderweise nutzen mehr als jeder Zehnte (12 Prozent) Emojis auch in der Kommunikation mit Online-Shops oder Handwerksbetrieben.
Nächste Ausbaustufe des Unicode-Konsortiums
Trotz der bereits vielfältigen Auswahl an Emojis kommen jedes Jahr neue hinzu. Das Unicode-Konsortium stellt sicher, dass diese Emojis auf allen Geräten einheitlich angezeigt werden. Im nächsten Update, das für September geplant ist, sollen unter anderem eine Harfe, eine Schaufel, ein Fingerabdruck und ein Gesicht mit ausgeprägten Tränensäcken hinzugefügt werden, das Müdigkeit und Erschöpfung symbolisieren soll.
Nutzer von iPhones werden mit dem nächsten Betriebssystem-Update im Herbst zudem die Möglichkeit haben, mithilfe von KI beliebige Emojis aus Wortkombinationen zu generieren. Diese werden außerhalb der Apple-Welt als Sticker erscheinen, da sie nicht Teil des offiziellen Unicode-Standards sind.