- Albert Einsteins unkonventionelles Denken inspiriert Mercedes-Benz in der Forschung zur Solarlackierung. Die innovative Lackierung kann Solarenergie einfangen, um Elektrofahrzeuge anzutreiben und deren Reichweite zu erhöhen. Die ultradünne Photovoltaikbeschichtung ist energieeffizient und kann unter idealen Bedingungen jährlich bis zu 12.000 Kilometer Fahrleistung generieren. Der Solarlack enthält keine seltenen Erden und ist umweltfreundlich sowie kostengünstig herzustellen. Mercedes strebt an, mit dieser Technologie auch größere Fahrzeuge wie SUVs mit Solarenergie zu versorgen.
Albert Einsteins Genialität wird häufig seiner Fähigkeit zugeschrieben, frei zu denken und kindliche Fragen zu stellen, lange bevor er versuchte, wissenschaftsbasierte Lösungen zu entwickeln. Diese Herangehensweise scheint auch die Forschung und Entwicklung bei Mercedes-Benz zu inspirieren. Der deutsche Automobilhersteller arbeitet derzeit an einer innovativen Lackierung, die, auf Fahrzeugoberflächen aufgetragen, genug Energie aus der Sonne einfangen kann, um Elektrofahrzeuge zu betreiben.
Die von den Solarmodulen des Lacks erzeugte Energie kann entweder für das Fahren genutzt oder direkt in eine Hochvoltbatterie eingespeist werden. [Die unermüdliche Energiequelle]
„Das photovoltaische System ist dauerhaft aktiv und erzeugt auch dann Energie, wenn das Fahrzeug ausgeschaltet ist“, erklärt Mercedes. Dies könnte in Zukunft eine äußerst effektive Lösung sein, um die elektrische Reichweite zu erhöhen und die Anzahl an Ladestopps zu reduzieren. Die auf Elektrofahrzeuge aufzutragende Schicht ist erheblich dünner als ein menschliches Haar, doch die darin enthaltenen Photovoltaikzellen sind vollgepackt mit Energie. Unter idealen Bedingungen könnte die Beschichtung der Oberfläche eines mittelgroßen SUVs mit diesem Lack genügend Energie für bis zu 12.000 Kilometer pro Jahr liefern.
Diese Technologie erfordert allerdings geografische Standorte mit vielen Sonnenstunden pro Tag. Auch unter weniger idealen Bedingungen kann der erzielte Energieertrag einen bedeutenden Unterschied bei der Aufladung von Elektrofahrzeugen machen. Im sonnigen Los Angeles könnte die durch den Solarlack erzeugte Ladung den gesamten Energiebedarf für eine durchschnittliche tägliche Fahrt von 50 Kilometern decken. In weniger sonnigen Gebieten – wie etwa in der Nähe des Mercedes-Hauptsitzes in Stuttgart – würde immer noch genügend Energie für 62 Prozent der Strecke gewonnen. [Umweltfreundlicher Fortschritt]
Ein zusätzlicher Bonus für umweltbewusste Fahrer: Im Gegensatz zu einigen Solarmodulen enthält der Solarlack keine seltenen Erden oder Silizium – er besteht ausschließlich aus ungiftigen, leicht verfügbaren Rohstoffen. Außerdem lässt sich der Lack leicht recyceln und ist erheblich günstiger in der Herstellung als herkömmliche Solarmodule. Mercedes merkt an, dass Aptera, Sono Motors, Lightyear und Hyundai ebenfalls an der Erforschung von Möglichkeiten arbeiten, wie Sonnenenergie zur Aufladung von Elektrofahrzeugen genutzt werden kann.
Allerdings geschieht dies bisher hauptsächlich durch Solarpanels, die genug Energie für kleine und leichte Fahrzeuge liefern. Mercedes sieht in der Solarlack-Technologie eine Möglichkeit, Solarladung auch für größere Fahrzeuge wie elektrische SUVs verfügbar zu machen.