- Die Europäische Kommission wirft Meta Verstöße gegen die EU-Wettbewerbsregeln vor. Die Möglichkeit, für werbefreie Versionen von Facebook und Instagram zu zahlen, steht im Widerspruch zum Gesetz über digitale Märkte (DMA). Meta nutzt Daten aus Facebook, Instagram, Marketplace, WhatsApp und Messenger für personalisierte Online-Werbung. Die EU-Kommission untersucht die Auswirkungen von Facebook und Instagram auf Jugendliche und leitet ein Verfahren ein. Meta drohen Geldbußen von bis zu zehn Prozent seines weltweiten Jahresumsatzes.
Die Europäische Kommission wirft dem Facebook-Mutterkonzern Meta Verstöße gegen die neuen digitalen Wettbewerbsregeln der EU vor. Die Möglichkeit für Nutzer von Facebook und Instagram, entweder Werbung zu akzeptieren oder für deren Vermeidung zu zahlen, verletze laut vorläufigen Ergebnissen einer Prüfung das Gesetz über digitale Märkte (DMA). Meta bietet den europäischen Nutzern seit November die Möglichkeit, für werbefreie Versionen von Facebook und Instagram zu bezahlen, um die strengen Datenschutzbestimmungen des Kontinents einzuhalten.
Die Daten aus Facebook, Instagram, Marketplace, WhatsApp und Messenger werden ausgewertet, um Nutzer mit personalisierter Online-Werbung anzusprechen. Das Modell von Meta erlaube es ihnen jedoch nicht, einen alternativen Dienst mit weniger persönlichen Daten zu nutzen, erklärte die Kommission.
Algorithmus und Suchtgefahr
Gefährden Facebook und Instagram Jugendliche und Kinder? Die EU-Kommission untersucht das und leitet ein Verfahren gegen den US-Konzern Meta ein. Es drohen erhebliche Sanktionen. Nutzer von Desktop-Browsern können etwa 10 Euro pro Monat zahlen, iOS- oder Android-Nutzer etwa 13 Euro, um zu verhindern, dass sie auf der Grundlage ihrer persönlichen Daten mit Werbung konfrontiert werden. Der US-Technologieriese führte die Abo-Option ein, nachdem das höchste EU-Gericht entschieden hatte, dass Meta nach den EU-Datenschutzvorschriften zunächst die Zustimmung der Nutzer einholen muss, bevor es Werbung zeigt.
Regelwerk im März gestartet
Die Kommission hatte ihre Untersuchung eingeleitet, kurz nachdem das Regelwerk DMA im März in Kraft getreten war. Dieses umfassende Gesetz soll verhindern, dass Konzerne die digitalen Märkte monopolartig beherrschen. Ein zentrales Ziel ist es, die Macht der großen Technologieunternehmen einzudämmen, die große Mengen an persönlichen Daten über ihre Nutzer gesammelt haben und dadurch dominierende Positionen im Bereich der Online-Werbung oder der sozialen Medien einnehmen. Die Kommission deutete an, dass sie von Meta einen Mittelweg mit einer Option sehen möchte, bei der nicht die vollständigen persönlichen Daten eines Nutzers weitergegeben werden.
Meta kann nun auf die Erkenntnisse der Kommission reagieren, die ihre Untersuchung bis März 2025 abschließen muss. Dem Unternehmen drohen Geldbußen in Höhe von zehn Prozent seines weltweiten Jahresumsatzes, was sich auf mehrere Milliarden Euro belaufen könnte. „Das Abonnement für No-Ads folgt der Anweisung des höchsten Gerichts in Europa und steht im Einklang mit dem DMA“, teilte Meta mit. „Wir freuen uns auf einen weiteren konstruktiven Dialog mit der Europäischen Kommission, um diese Untersuchung zu einem Abschluss zu bringen.“