- TikTok stand in den USA vor einer möglichen Abschaltung, was Meta nutzte, um Instagram und Facebook als Alternativen zu positionieren. Meta führte strategische Designanpassungen und neue Funktionen ein, um insbesondere das Video-Feature Reels als Konkurrenz zu TikTok zu etablieren. Meta präsentierte eine neue Funktion, die an TikToks E-Commerce-Modell erinnert und es Influencern ermöglicht, Produkte in Reels darzustellen. Nutzer bemerkten vermehrt Instagram-Werbung auf TikToks „For You“-Page sowie Promotionen auf Facebook zur Verknüpfung mit TikTok-Profilen. TikToks Reaktion auf die Bedrohung war erfolgreich, da das Verbot verschoben wurde und die Plattform in den USA weiter online blieb.
Am 19. Januar stand TikTok in den USA vor einer möglichen Abschaltung, eine Gelegenheit, die Meta nicht ignorieren konnte. In den Wochen vor dem möglichen Verbot suchten Millionen Amerikaner nach Alternativen, und Meta nutzte diese Lage, um Instagram und Facebook als überzeugende Optionen zu etablieren. Durch strategische Designanpassungen, das Einführen neuer Funktionen und gezielte Werbekampagnen positionierte der Technologiegigant insbesondere sein Video-Feature Reels als direkte Konkurrenz zu TikTok. Instagram hat kürzlich seine Einkaufsinitiativen intensiviert. Am vergangenen Freitag stellte Meta eine neue Funktion vor, die stark an TikToks erfolgreiches E-Commerce-Modell erinnert.
Digitale Transformation im E-Commerce
Zwei bei Meta angestellte Shopping-Kreative demonstrierten, wie Influencer Produkte nun in Reels prominent darstellen können. Anstelle von Links in Kommentaren wird ein Banner am Videoende angezeigt, das die Zuschauer ermutigt, auf das Produkt zu klicken. Dies spiegelt die TikTok-Shop-Taktik wider. Andere Meta-Initiativen waren ebenso direkt: Kurz vor der vorübergehenden Abschaltung von TikTok berichteten Nutzer von Instagram-Werbeanzeigen auf TikToks „For You“-Page. Laut TikToks Ad-Library liefen im Januar zahlreiche Kampagnen zu Gunsten von Instagram und Reels, die Millionen Menschen erreichten.
Nutzerverhalten und Plattform-Strategien
Verschiedene Facebook-Nutzer sahen jüngst eine Promotion, die zur Verknüpfung ihrer TikTok-Profile mit Facebook anregte. „Zeigen Sie Ihre TikTok-Followerzahl auf Ihrer Facebook-Seite“, war eine Aufforderung. Ein Benutzer bemerkte auf X süffisant, dies sei doch recht passiv-aggressiv. Es scheint im Zusammenhang mit einer im Vormonat eingeführten Meta-Funktion zu stehen, die Nutzern das Anzeigen ihrer Social Media Handles auf Facebook ermöglicht. TikToks Reaktion war, am 19. Januar in den USA wieder online zu gehen, nachdem Präsident Trump das In-Kraft-Treten des entsprechenden Gesetzes verschoben hatte.
Meta auf neuen Pfaden
Das Unternehmen kündigte zudem eine neue Bearbeitungs-App namens Edits an, die nächstes Monat für Android erhältlich sein wird und CapCut ähnelt, der von ByteDance betriebenen App. Um sich TikTok weiter anzunähern, führte Meta zusätzliche Änderungen ein: Reels können nun drei Minuten statt bisher 90 Sekunden lang sein. Eine der drastischsten Veränderungen war, Fotos und Videos von quadratisch zu rechteckig zu gestalten, was zu Kritik führte. Adam Mosseri, der Chef von Instagram, räumte ein, dass den Nutzern nicht genügend Vorlaufzeit gegeben wurde und versprach Änderungen. Ob Metas Bemühungen ausreichen, überzeugte TikTok-Anhänger auf seine Plattformen zu locken, bleibt abzuwarten. Sensor Tower zufolge erlebten Instagram und Facebook während der TikTok-Offline-Zeit nur einen moderaten Zuwachs an Nutzern.