- Meta ersetzt seine Faktenprüfungspartner durch ein Community Notes-Modell, was viele Redaktionen alarmierte. Die Entscheidung führt zu finanziellen Herausforderungen für Faktenprüfer und gefährdet Arbeitsplätze in der Branche. Partner von Meta, die seit 2016 gegen Desinformation arbeiten, sind von der Änderung stark betroffen. Die Notwendigkeit erfahrener Journalisten und fundierter Quellen bleibt trotz des neuen Modells bestehen. Die Diskussion über die Rolle von Journalisten und Faktenprüfern wird in der digitalen Welt weiterhin intensiv geführt.
Meta’s jüngste Entscheidung, sich von seinen bestehenden Faktenprüfungs-Partnern zu verabschieden und stattdessen ein Community Notes-Modell einzuführen, hat etliche Wellen geschlagen. Diese Partner fühlten sich im Dunkeln gelassen, als sie über die plötzliche Änderung informiert wurden. “Wir hörten die Nachricht wie alle anderen auch”, sagte Alan Duke, Mitbegründer und Chefredakteur der Faktenprüfungsseite Lead Stories. Die plötzliche Verkündung erfolgte ohne Vorwarnung, was viele Redaktionen in Alarmzustand versetzte, um ihre Zukunftsperspektiven zu bewerten.
Die Abschaffung des bisherigen Systems durch Meta wird als ein Vorstoß gewertet, vermehrt auf nutzergenerierte Inhalte zu setzen. Diese sollen ungenaue oder ergänzungsbedürftige Inhalte identifizieren. Für viele Faktenprüfer stellt dies jedoch ein erhebliches Problem dar, insbesondere hinsichtlich der Finanzierungsfrage. Jesse Stiller von Check Your Fact äußerte sich bestürzt über die Nachricht und betrachtete sie als völlig unerwartet. Organisationen müssen nun herausfinden, wie sie die kommende Finanzierungslücke schließen können.
Divergente Reaktionen auf Metas Entscheidung
Die Entscheidung von Meta birgt schwerwiegende finanzielle Konsequenzen. Einige Redakteure und Journalisten könnten ihre Anstellung verlieren, was zu Einschnitten in der ohnehin herausfordernden Branche führt. Für viele ist die Tatsache, dass einige weltweit etablierte Nachrichtenagenturen betroffen sind, von großem Interesse. Diese Partner traten 2016 der Initiative bei, um gegen die Desinformation vorzugehen. Alan Duke hob hervor, dass trotz der Diversifizierung der Einnahmequellen ein Verlust talentierter Journalisten unvermeidlich ist.
Darüber hinaus haben die Partner Zuckermanns Anschuldigung der voreingenommenen Berichterstattung mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Kristin Roberts von Gannett Media betonte die Verpflichtung zur objektiven Berichterstattung. Ihrer Aussage nach würde “faktenbasierter Journalismus weiterhin Truth und Fakten liefern, die für alle bedeutend sind, nicht für links oder rechts”. Eine direkte Anschuldigung der vermeintlichen Zensur durch Faktenprüfer wurde als unpassend und missverstanden zurückgewiesen.
Die Notwendigkeit erfahrener Expertise
Einigkeit besteht darüber, dass das Community Notes-Modell trotz seiner theoretischen Effektivität nicht völlig ohne Fachwissen auskommen kann. Emmanuel Vincent von Science Feedback erklärte die Wichtigkeit fundierter Quellen, um eine verlässliche Bewertung sicherzustellen. Obwohl die künftige Ausrichtung Metas innerhalb der Branche umstritten bleibt, zeigen die Reaktionen auf die jüngsten Veränderungen, dass die Diskussion über die Rolle von Journalisten und Faktenprüfern in der digitalen Welt intensiver denn je geführt wird.