- Meta hat AI Studio vorgestellt, ein neues Werkzeug zur Erstellung individueller virtueller Charaktere. Diese Charaktere können auf persönlichen Eigenschaften der Nutzer basieren und über verschiedene Plattformen wie Instagram, WhatsApp und Messenger zugänglich sein. Es gibt strikte Sicherheitsvorkehrungen, die die Nutzung für reale Personen oder kontroverse Persönlichkeiten verbieten. Das zugrunde liegende Modell namens Llama hilft bei der Anpassung der Chatbots durch Nutzerangaben. Meta hat eine Geschichte von experimentellen KI-Projekten, die teilweise nicht erfolgreich waren, und sieht AI Studio als Weiterentwicklung dieser Versuche.
Meta hat heute angekündigt, ein neues Werkzeug namens AI Studio anzubieten, das es Nutzern ermöglicht, virtuelle Charaktere mit individuellen Persönlichkeiten, Merkmalen und Interessen zu erstellen. Diese können sogar auf den eigenen Persönlichkeiten basieren. Besonders für Kreative bietet sich die Möglichkeit, digitale Doppelgänger zu erschaffen, die sich in Direktnachrichten mit Fans austauschen.
Einführung von KI-Doppelgängern
„Jeder Kreative kann eine KI-Version von sich selbst oder einen Assistenten erschaffen, mit dem die Community interagieren kann“, erklärte Zuckerberg während einer Gesprächsrunde mit dem CEO von Nvidia. Meta plant, AI Studio zunächst für Instagram Business Account-Nutzer in den USA auszurollen und in den kommenden Wochen für alle Meta-Nutzer zugänglich zu machen. Das Tool wird sowohl über Instagram als auch über WhatsApp, Messenger und das Web erreichbar sein.
Meta sieht in den benutzerdefinierten KI-Chatbots vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, sei es zur Unterhaltung oder als persönliche Support-Tools. Beispielsweise könnten Nutzer Rollenspiele durchführen, um zu üben, wie man nach einer Gehaltserhöhung fragt oder einen Streit mit einem Freund navigiert. „Man kann diese Gespräche im Voraus durchspielen und Feedback erhalten“, so Zuckerberg.
Sicherheitsvorkehrungen und Einschränkungen
Das Unternehmen betont, dass AI Studio Nutzern erlaubt, zu bestimmen, wer mit ihren Chatbots interagieren kann und welche Themen vermieden werden sollen. Die Nutzung des Tools zur Darstellung realer Personen, historischer Figuren oder kontroverser Persönlichkeiten ist untersagt. Ebenso werden Inhalte, die als hasserfüllt, explizit oder illegal gelten, ausgeschlossen.
In einem Blogpost stellte Meta mehrere von Prominenten entwickelte Chatbots vor, darunter ein Bot für Essensempfehlungen von einem bekannten Koch und ein Fotografie-Bot eines renommierten Fotografen. Instagram-Persönlichkeiten haben ebenfalls chatbot-Versionen ihrer selbst erstellt.
Kundenspezifische KI-Chatbots durch Llama
AI Studio ermöglicht es Nutzern, ihre Chatbots detailliert anzupassen, indem sie eine genaue Beschreibung, einen Namen und ein Bild angeben und daraufhin spezifizieren, wie der Bot auf bestimmte Eingaben reagieren soll. Das zugrunde liegende Modell Llama improvisiert daraufhin die Antworten basierend auf diesen Vorgaben. Instagram-Nutzer können ihre KI auf Basis ihres Instagram-Inhalts, bestimmte zu vermeidende Themen und zu teilende Links anpassen.
Im vergangenen Jahr hat Meta seine Erfolgsgeschichte im Bereich der KI ausgebaut, indem es robuste KI-Modelle kostenlos verfügbar gemacht hat. Die jüngsten Chatbots basieren auf der neuesten Version von Llama. Trotz der Fortschritte hatte Meta Schwierigkeiten, den richtigen Ton und die passende Nische für seine KI-Angebote zu finden.
Erfahrungen aus früheren KI-Projekten
Im September letzten Jahres führte Meta verschiedene KI-Bots ein, darunter ein Rollenspiel-Dungeon-Master-Bot basierend auf Snoop Dogg und ein humorvoller Sport-Bot inspiriert von Tom Brady. Diese Bots erzielten jedoch nicht den erhofften Erfolg und wurden eingestellt. Jon Carvill erklärte, dass AI Studio eine Weiterentwicklung dieser früheren Experimente sei.
Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass Nutzer vollständig anpassbare Bots überzeugender finden könnten. Ein aufstrebendes Unternehmen, gegründet von ehemaligen Google-Mitarbeitern, die bedeutende Fortschritte in der KI erzielt haben, zog Millionen von Nutzern zu seinen maßgeschneiderten Chatbots.
Zuckerberg präsentierte auch andere neue Open-Source-KI-Entwicklungen von Meta. Dazu gehört ein neues Tool zur Identifikation von Inhalten in Bildern und Videos mit dem Namen Segment Anything Model (SAM) 2. Die vorherige Version wird bereits weitläufig zur Bildanalyse genutzt. Meta zufolge könnte SAM 2 effizienter die Inhalte von Videos analysieren. Zuckerberg demonstrierte die Technologie, indem er die Bewegungen der Rinder auf seiner Ranch in Kauai nachverfolgte.
Während eines Interviews mit Nvidia-CEO Jensen Huang äußerte dieser, dass er sich durchaus eine „Jensen AI“ vorstellen könne, die alles weiß, was er jemals gesagt oder geschrieben hat. „Man könnte sie auffordern, und hoffentlich entsteht daraus etwas Kluges“, scherzte er. So könne man Aktienanalysten anweisen, den Bot anstelle von ihm mit Fragen zu bombardieren.