- Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum erwägt rechtliche Schritte gegen Google Maps aufgrund der differenzierten Darstellung des Golfes von Mexiko. Google Maps hat das Gewässer in verschiedenen Regionen unterschiedlich bezeichnet, um diplomatische Balance zu wahren. Die mexikanische Regierung sieht die Umbenennung als Verletzung ihrer nationalen Souveränität, da der Name „Golf von Mexiko“ historisch und international anerkannt ist. US-Präsident Donald Trump hatte die Verfügung erlassen, das Gewässer in „Golf von Amerika“ umzubenennen, was zu geopolitischen Spannungen führte. Der Streit verdeutlicht, wie geografische Bezeichnungen Symbole für nationale Identität und Souveränität sein können.
Die Kontroverse um die Benennung des Golfes von Mexiko schlägt weiterhin hohe Wellen in politischen und digitalen Gefilden. Die mexikanische Präsidentin, Claudia Sheinbaum, hat beschlossen, rechtliche Maßnahmen gegen den Internetdienst Google Maps in Betracht zu ziehen. Der Grund: Die Benennung des Gewässers, das in den Augen vieler Mexikaner und auch laut international anerkannten Standards als „Golf von Mexiko“ bekannt ist, soll durch Google Maps differenziert dargestellt werden. In einem kürzlich öffentlich gewordenen Schreiben seitens des Google-Vizepräsidenten Cris Turner wurde der Umgang des Unternehmens mit der Namensgebung verdeutlicht. Diese Anpassung erfolgte, nachdem US-Präsident Donald Trump den Erlass gegeben hatte, die Bezeichnung „Golf von Amerika“ zu verwenden.
Geopolitische Spannungen
Sheinbaum erwartet nun eine klarstellende Reaktion von Google. Sollte diese ausbleiben, wird die Präsidentin rechtliche Schritte gegen den Technologieriesen in die Wege leiten. Trump, kaum im Amt, hatte die Verfügung erteilt, das Atlantik-Randmeer neu zu benennen. In einem geschickten Schachzug hat Google Maps die Gewässerkennung variiert: In den USA ist es der „Golf von Amerika“, in Mexiko der „Golf von Mexiko“ und in anderen Regionen die Kombination beider Namen. Turner betonte in seinem Schreiben, dass Google stets bemüht sei, eine Haltung der Unparteilichkeit und Konsistenz in den verschiedenen Regionen zu wahren. Doch genau dieser diplomatische Balanceakt genügt Sheinbaum nicht.
Verteidigung der nationalen Identität
Die mexikanische Regierung empfindet die Umbenennung als Affront gegen ihre nationale Souveränität. Mexiko beansprucht 49 Prozent des Golfes für sich, wohingegen die USA nur 46 Prozent kontrollieren und Kuba etwa fünf Prozent. Der Name „Golf von Mexiko“ ist tief in der Geschichte verwurzelt, da er seit 1607 gebräuchlich ist und auch von den Vereinten Nationen offiziell anerkannt wird. Die USA, unter Führung Trumps, haben jedoch versucht, mit ihrer neuen Sprachregelung durchzugreifen. Dies zeigt sich auch in ihrem Umgang mit der Presse: Die Nachrichtenagentur AP wurde von Veranstaltungen verbannt, nachdem sie entschieden hatte, weiterhin die traditionelle Benennung zu verwenden. Trumps Sprecherin Karoline Leavitt warf den Medien sogar vor, die Wahrheit zu verbiegen und betonte, dass die Regierung unerbittlich gegenüber jenen sein werde, die die Vorgaben des Präsidenten nicht akzeptieren.
Der Streit um die Bezeichnung des Golfes von Mexiko zeigt eindrucksvoll, wie geografische Bezeichnungen zu einem Symbol nationaler Identität und Souveränität werden können. Ob der Disput letztendlich vor Gericht geklärt wird oder ob eine diplomatische Lösung gefunden wird, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die Benennung eines Gewässers weit über eine bloße Karte hinausgeht, hin zu einem Brennpunkt internationaler und politischer Diskussionen.