- Netflix hat kürzlich seine Bibliothek um einen modernen Horror-Klassiker erweitert.
- Regisseur David Gordon Greens Reboot wurde für mehrere Preise nominiert und hat das Halloween-Franchise neu belebt.
- Der Film zollt dem Original Respekt und bietet gleichzeitig eine frische Fortsetzungsgeschichte, indem er schwache Vorgänger ignoriert.
- Halloween 2018 bietet einen befriedigenden Abschluss für das Franchise, lässt jedoch Raum für zukünftige Geschichten.
- Der Reboot vertieft die Charakterentwicklung und thematisiert generationenübergreifendes Trauma, während er an das Original erinnert.
Netflix hat kürzlich seine umfangreiche digitale Bibliothek erweitert und einen modernen Horror-Klassiker hinzugefügt. 40 Jahre nach John Carpenters Original-Halloween spielt diese Fortsetzung, in der Michael Myers aus der Gefangenschaft ausbricht und erneut Haddonfield terrorisiert. Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) muss sich wieder dem Schrecken stellen.
Ein Muss für Horrorfans
Nominiert für vier Sangria Chainsaw Awards und einen Saturn Award als bester Horrorfilm, hat dieser Reboot von Regisseur David Gordon Green das Halloween-Franchise und das gesamte Slasher-Genre neu belebt. Die Wiedergeburt alter Klassiker setzt den Trend fort, wie es bereits bei “Candyman” und “Scream” geschah. Da der Oktober wieder vor der Tür steht, sollten Horrorfans diesen Hit-Remake streamen, um Halloween gebührend zu feiern.
Kritiker mögen sagen, dass dieses Reboot zu stark auf Nostalgie setzt. Doch Halloween zollt dem Original filmischen Respekt und bietet gleichzeitig eine frische, zufriedenstellende Fortsetzungsgeschichte. Durch das Ignorieren vieler früherer, schwacher Fortsetzungen bringt dieser 2018er Franchise-Ableger Halloween zu seinen Wurzeln zurück und erweitert die ikonische Geschichte von Laurie und Michael. Zusätzlich thematisiert der Film, wie Menschen böse Figuren, insbesondere Serienmörder, mythisieren und ihrer Besessenheit verfallen. Laurie und Dr. Sartain sind die besten Beispiele dafür, wie das Leben von Menschen durch ihre Fixierung auf Michael korrumpiert wird.
Die Rückkehr der Charaktere
Auch wenn der Film zwei schlecht bewertete Fortsetzungen hervorbrachte, bleibt Halloween 2018 ein zufriedenstellendes Ende des Franchises für sich selbst. Die Art und Weise, wie drei Generationen der Strode-Frauen aus Michaels brennendem Gefängnis entkommen – lebend und vereint – hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Es bietet den Protagonisten einen Abschluss und lässt dennoch Raum für mehr.
Während das Original als Horrorklassiker gilt, mangelte es ihm an Charakterentwicklung. Der Reboot vertieft die bekannten Charaktere und bringt neue hinzu, um das generationenübergreifende Trauma, das Michael hinterlassen hat, auszuloten. Laurie lebt isoliert und als paranoide Alkoholikerin, getrennt von ihrer Tochter. Dies verdeutlicht, wie tief Michaels Schreckensherrschaft sie und ihre Liebsten geprägt hat. In gewisser Weise ähnelt Laurie nun Dr. Loomis, besessen davon, Michael und sein Böses ein für alle Mal zu vernichten.
Subversion des Final Girl
Die Darstellung psychischer Erkrankungen im Film mag fragwürdig sein, dennoch können viele Menschen die Kämpfe nachvollziehen, die Laurie nach Michaels Angriff durchlebt. Indem sie Michael stoppt und ihre Familie schützt, beweist Laurie, dass sie nicht nur ein weiteres Opfer ist, sondern ihr Leben selbst in die Hand nimmt – eine kraftvolle Subversion des „Final Girl“-Archetyps.
Im Gegensatz zu den retconned Fortsetzungen bewahrt der Reboot das Geheimnis um Michaels Charakter, während er seine tödliche Natur offenbart. Obwohl die Nebenhandlung um Dr. Sartain kritisiert wurde, veranschaulicht sie doch, wie Michael mehr einem Raubtier ähnelt, das seine Beute jagt. Er ist weder Lauries Bruder noch das Opfer eines uralten Fluchs, sondern eine unberechenbare, zerstörerische Naturgewalt, die tötet, weil sie es will – eine erschreckende Parallele zum Original.
Ein rares Horror-Sequel
Der moderne Reboot mag blutige und grausame Morde zeigen, doch er setzt weniger auf Blutvergießen und mehr auf spannende Momente, ähnlich wie Carpenters Originalfilm. Zuschauer wissen nie, wo Michael als Nächstes auftaucht oder wen er als Nächstes töten wird. Er kann eine ganze Familie auslöschen und trotzdem ein hilfloses Baby verschonen. Die Terrorvision wird nur durch die unheimliche Musik von John Carpenter selbst verstärkt.
Besonders der dritte Akt, in dem Laurie und Michael sich durch Lauries Haus jagen, ist eine der furchterregendsten und spannendsten Sequenzen der Reihe. Egal, was man von “Halloween Ends” hält, dieses Aufeinandertreffen ist das, worauf Fans so lange gewartet haben.