- Auf Druck der EU-Wettbewerbshüter entflechtet Microsoft weltweit Teams von Office.
- Teams wird nun weltweit getrennt von Office an Kunden verkauft.
- Microsoft weitet die Schritte zur Entbündelung von Teams aus, um Klarheit für Kunden zu gewährleisten.
- Teams wurde ursprünglich kostenlos zu Office 365 hinzugefügt und ersetzte später Skype for Business.
- Die EU-Kommission hat ein Verfahren gegen Microsoft eingeleitet wegen der Verknüpfung von Teams mit den marktbeherrschenden Produktivitätsplattformen.
Auf Druck der EU-Wettbewerbshüter entflechtet der US-Technologie-Gigant Microsoft weltweit sein Videokonferenz-Programm Teams von seinem Software-Paket Office. Das Chat-App Teams wird weltweit getrennt von Office an Kunden verkauft. Laut eines Sprechers von Microsoft begann das Unternehmen im vergangenen Jahr Teams in der EU und in der Schweiz getrennt von Office zu verkaufen, um einer Kartellstrafe der EU-Kommission zu entgehen.
Schritte zur Entbündelung von Teams weltweit ausgeweitet
“Um Klarheit für unsere Kunden zu gewährleisten, weiten wir die Schritte, die wir letztes Jahr unternommen haben, um Teams von M365 und O365 im Europäischen Wirtschaftsraum und in der Schweiz zu entbündeln, auf Kunden weltweit aus”, sagte ein Microsoft-Sprecher.
Teams wurde 2017 kostenlos zu Office 365 hinzugefügt und ersetzte später Skype for Business. Während der Pandemie erfreute sich das Produkt aufgrund seiner Videokonferenz-Funktion großer Beliebtheit. Konkurrenten kritisierten jedoch, dass die Verknüpfung der Produkte Microsoft einen unfairen Vorteil verschaffe. So schrieb Slack Technologies in seiner Beschwerde, dass das Unternehmen Teams rechtswidrig an seine marktbeherrschenden Produktivitätsplattformen gekoppelt habe.
EU-Kommission im Visier
Die EU-Kommission nahm Microsoft in Folge dessen ins Visier und leitete ein Verfahren ein. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager erklärte: “Fernkommunikations- und Kooperationsinstrumente wie Teams sind für viele Unternehmen in Europa unverzichtbar geworden. Wir müssen daher sicherstellen, dass die Märkte für diese Produkte wettbewerbsoffen bleiben und die Unternehmen frei wählen können, welche Produkte ihren Bedürfnissen am besten entsprechen.” (APA/Reuters)