- Humane AI Pin wurde nach einem enttäuschenden Jahr eingestellt, und HP erwarb die Vermögenswerte für 116 Millionen Dollar. Das Gerät sollte Smartphones ersetzen, konnte jedoch die Erwartungen nicht erfüllen, und das unpraktische Abo-Modell war ein weiterer Kritikpunkt. Die Verkaufszahlen lagen weit hinter den Erwartungen, mit nur 10% der geplanten 100.000 Einheiten im ersten Jahr. Die Strategie, das Nutzerverhalten ohne Unterstützung bedeutender Marktteilnehmer grundlegend zu ändern, erwies sich als fatal. Humane könnte als Beispiel dienen, wie selbst fundierte Technologien an den Marktanforderungen scheitern können.
Das jüngste Kapitel im Bereich der künstlichen Intelligenz hat nicht wie erwartet einen weiteren Triumph verzeichnet. Das Humane AI Pin, ein ambitioniertes technisches Gerät, fand ein schnelles Ende. Dabei hatte die erwartungsvolle Einführung viele Hoffnungen erweckt. Doch nun, nach einem enttäuschenden Jahr, liegt die Zukunft des Produkts in den Händen von HP, das die Vermögenswerte von Humane für 116 Millionen Dollar erwarb. Dies ist eine beträchtliche Reduzierung gegenüber den zuvor beschafften 230 Millionen Dollar. Das AI Pin, gedacht als revolutionäres tragbares Gerät, wurde eingestellt, und sämtliche Server werden in Kürze abgeschaltet. Das markiert das Ende eines Kurzzeit-Traums.
Von Fehlschlägen und Missverständnissen
Von Anfang an kämpfte das AI Pin mit schwerwiegenden Hürden. Gepriesen als technologische Revolution, die die Abhängigkeit vom Smartphone beenden sollte, war es mit einem Preisschild von 699 Dollar und einem monatlichen Abo von 24 Dollar versehen. Die Kritiken waren jedoch in ihrer Einschätzung einig: Das Gerät erfüllte die Erwartungen nicht. Es sollte die intelligenten Funktionen eines Telefons in einem kleinen Gerät vereinen – jedoch ohne Bildschirm, aber mit einem Mini-Projektor, der Informationen in die Handfläche projizierte. Doch die Realität blieb hinter diesen Versprechen zurück. Darüber hinaus war das Abo-Modell unpraktisch und nicht übertragbar, was bedeutete, dass Käufer an die Vision eines zukünftig telefonlosen Lebens glauben mussten – eine Zukunft, in die wenige investieren wollten.
Ein unvermeidliches Scheitern
Die Gründe für das Scheitern sind manigfaltig und wurden schon früh sichtbar. Die Einführung des AI Pin verlangte von den Nutzern, jahrzehntelang gefestigte Verhaltensweisen zu ändern – nämlich den Verzicht auf den Telefonscreen. Humane prophezeite 100.000 Verkäufe im ersten Jahr, erreichte jedoch nur 10% davon. Die Nachfrage war weit hinter den Erwartungen, selbst nachdem Konkurrenzprodukte den Markt mit deutlich niedrigeren Preisen betraten. Der Versuch, eine technische Innovation in den Markt zu drücken, ohne den tatsächlichen Bedarf zu berücksichtigen, war ein entscheidender Fehler. Die Weigerung, das Produkt als Begleiter zum Smartphone zu sehen, anstatt es vollständig ersetzen zu wollen, erwies sich als fatal.
Der ambitionierte Ansatz von Humane war es, mit einem einzig neuen Produkt das Nutzerverhalten grundlegend zu verändern. Doch ohne die Unterstützung bedeutender Technologien oder der etablierten Marktteilnehmer wie Apple oder Google, war dieser Vorstoß zum Scheitern verurteilt. Jetzt, mit den Vermögenswerten in den Händen von HP, wird Humane möglicherweise als Fallstudie dafür dienen, wie selbst fundierte Technologien an den Marktanforderungen scheitern können.