- T-Mobile und AT&T appellieren an Regulierungsbehörden, von der 60-Tage-Entsperrungsregel abzusehen, da sie die Anzahl günstiger Handys reduzieren könnte. T-Mobile befürchtet, dass die Regel die Subventionierung im Niedrigpreissegment einschränken könnte, was Verbrauchern mehr kosten würde. Verbrauchervertretungen unterstützen die Regelung, da sie mehr Wahlmöglichkeiten und potenzielle Kostensenkungen bieten würde. Verizon unterstützt eine branchenweite Entsperrregel, betont jedoch die Notwendigkeit einer Mindestfrist von 60 Tagen zum Schutz vor Betrug. Eine einheitliche Entsperrpolitik könnte den Wettbewerb fördern und die Flexibilität für Verbraucher erhöhen.
In der Debatte um die Entsperrung von Mobiltelefonen in den USA nehmen T-Mobile und AT&T eine zentrale Rolle ein. Sie haben an die Regulierungsbehörden appelliert, von einem Plan abzusehen, der vorsieht, Handys innerhalb von 60 Tagen nach Aktivierung zu entsperren. Diese Regel würde es den Kunden erleichtern, den Anbieter zu wechseln. Die Anbieter argumentieren allerdings, dass solch eine Maßnahme zu einer Verringerung der Anzahl günstiger Handys führen könnte. T-Mobile erklärt, dass eine einheitliche Entsperrpolitik die Konsumenten mehr ein gekostet, da die Anbieter gezwungen wären, ihr Angebot an subventionierten Geräten zu reduzieren, was besonders im Niedrigpreissegment spürbar wäre.
Argumente der Mobilfunkanbieter
Während die Verbrauchervertretungen die geplante Regelung der Federal Communications Commission (FCC) begrüßen, weil sie mehr Wahlmöglichkeiten für die Verbraucher und Kostensenkungen bieten könnte, kritisieren Unternehmen wie T-Mobile die Auswirkungen auf die Subventionen. T-Mobile erklärte, dass das Geschäft mit subventionierten Handys durch die Umsetzung der Regel stark eingeschränkt würde. Speziell im Prepaid-Segment könnten die Subventionen für Geräte wie das Moto G und das iPhone 12 um 40 bis 70 Prozent sinken, wenn die Regel durchgeht.
Ein weiterer Punkt der Debatte ist die Dauer, für die Mobiltelefone bei verschiedenen Anbietern gesperrt werden. T-Mobile bietet derzeit eine Entsperrung erst nach 365 Tagen im Prepaid-Bereich an. Diese Politik begründen sie mit dem Schutz vor Betrug und Diebstahl. Ein solches Vorgehen ermöglicht es den Anbietern, Hochgeschwindigkeitsnetze und vergünstigte Geräte anzubieten, behauptet T-Mobile. Im Vergleich dazu entsperrt Verizon seine Telefone nach nur 60 Tagen, was eine höhere Flexibilität für Verbraucher bedeutet.
Verbraucherorganisationen fordern strikte Entsperrregeln
Verbraucherorganisationen fordern, die Entsperrregeln von Verizon als Standard für die gesamte Branche zu übernehmen. Sie argumentieren, dass aktuelle Praktiken Konsumentenfreiheit einschränken und den Wettbewerb mindern. Eine automatische Entsperrung ohne weitere Aktionen seitens des Verbrauchers soll die Regel werden. Dies würde nicht nur das Wechseln der Anbieter vereinfachen, sondern auch den Zugang zu einem florierenden Sekundärmarkt für gebrauchte Geräte fördern.
Verizon begrüßte grundsätzlich eine branchenweite einheitliche Handhabung der Entsperrung mit der Begründung, dass eine Mindestfrist von 60 Tagen notwendig sei, damit Anbieter Betrug erkennen und Handys weiterhin subventionieren können. Ein längerer Zeitraum von 180 Tagen sei speziell für Prepaid-Kunden wichtig, um erschwingliche Geräte weiterhin anbieten zu können. Trotz der unterschiedlichen Ansätze der Anbieter scheint eine übereinstimmende Handhabung der Entsperrung den Wettbewerb fördern und gleichzeitig die Flexibilität für die Verbraucher expandieren zu können.