- Museen transformieren sich von historischen Hütern zu Plattformen für Dialog und Bildung. Museen engagieren sich zunehmend im Diskurs über Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit. Das Projekt des Fraunhofer IAO untersucht, wie Museen zur gesellschaftlichen Veränderung beitragen können. Kollaborative Ansätze ermöglichen divers gestaltete museale Angebote und fördern den sozialen Wandel. In Zukunft rücken Künstliche Intelligenz und Social Impact in den Fokus der Museumsinnovationen.
Im Rahmen der kontinuierlichen Veränderung unserer Gesellschaft haben Museen eine essenzielle und dynamische Rolle eingenommen. Einst Hüter der Geschichte, sind sie nun innovative Plattformen für Dialog und Bildung. Darüber hinaus engagieren sie sich verstärkt im Diskurs über Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit. Angesichts dieser Trends gibt es wachsende Erwartungen an Museen, sich aktiv an gesellschaftlichen Veränderungen zu beteiligen. Diese Institutionen müssen ihre Angebote erweitern und ihre internen Strukturen und Arbeitsweisen überdenken. Dieses Bestreben wurde durch eine kürzlich veröffentlichte Studienreihe des Fraunhofer IAO unterstrichen, die im Rahmen des Museum Innovation Networks entstanden ist.
Die Rolle der Museen im Wandel
Das Projekt, welches in der ersten Phase von 2022 bis 2024 durchgeführt wurde, beleuchtet, wie Museen Prozesse gestalten und ihre Organisationskultur anpassen können, um gesellschaftliche Veränderungen zu fördern. Wesentliche Themen dieser Forschungsreihe beinhalten die Transformationskultur, Outreach und Partizipation sowie die soziale und nachhaltige Verantwortung der Museen. Externe Faktoren wie der Klimawandel und die Wahrnehmung der Museen in der Gesellschaft wurden ebenfalls untersucht.
Torben Giese, Direktor des Stadtpalais – Museum für Stuttgart, hebt die Bedeutung der Zusammenarbeit mit gesellschaftlichen Akteuren hervor. Diese Kooperationen ermöglichen es, dass museale Angebote divers und inklusiv gestaltet werden. Die Zusammenarbeit geht über kuratorische Aufgaben hinaus und zielt darauf ab, Akteure zu empowern, selbst als Kuratoren tätig zu sein. Gleichzeitig sind interne Veränderungsprozesse wichtig, um künftig divers aufgestellte Teams und eine zukunftsfähige Führungskultur zu etablieren.
Kollaborative Ansätze für Museumsinnovationen
Prof. Dr. Vanessa Borkmann vom Fraunhofer IAO betont, dass Museen sich zu neutralen und wissenschaftlich fundierten Institutionen entwickeln, die den Austausch über soziale Grenzen hinweg fördern. Dies unterstützt den gesellschaftlichen Wandel aktiv. In der kommenden Projektphase, ab September 2025, rücken Themen wie Künstliche Intelligenz und Social Impact in den Fokus. Konkrete Handlungsansätze sollen in den Museum Innovation Labs entwickelt und getestet werden. Diese Labs bieten Raum für co-kreative Innovationsprozesse zwischen Kultur, Wissenschaft und Öffentlichkeit.
Die Zukunft der Museen als interaktive, gesellschaftlich relevante Räume ist ein zentrales Leitbild der Projektreihe. Neue Partner sind eingeladen, sich am fortlaufenden Wissens- und Erfahrungsaustausch zu beteiligen, um das Potenzial der Museen als Akteure des gesellschaftlichen Wandels weiter auszuschöpfen.