- Der Gründer von SpaceX hat sich in der Vergangenheit bei der US-Raumfahrtpolitik zurückgehalten, teilt nun jedoch Kritik an der Ineffizienz des Artemis-Programms. Er sieht den Mars als bevorzugtes Ziel und kritisiert die mondfokussierten Pläne der NASA als Ablenkung. Hinter verschlossenen Türen äußert er Unzufriedenheit mit dem langsamen Fortschritt der NASA und der Abhängigkeit von kostenschweren Verträgen. Eine Neuausrichtung des Artemis-Programms könnte sowohl Erkundungen von Mond als auch Mars ermöglichen. Musk sieht sich in einer bedeutenden Position im Raumfahrtsektor, ohne direkt die US-Raumfahrtpolitik zu gestalten.
Obwohl der Gründer von SpaceX für seine impulsiven und oft kontroversen Kommentare auf der Social-Media-Plattform X bekannt ist, hat er sich in den letzten Jahren bei der US-Raumfahrtpolitik erstaunlich zurückgehalten. Insbesondere hat er es vermieden, die NASA oder ihr ehrgeiziges Ziel, mit dem Artemis-Programm Menschen zum Mond zurückzubringen, scharf zu kritisieren. Dabei wäre es kein Geheimnis, dass Mars für ihn stets ein bevorzugter Zielort für die Menschheit gewesen ist. Dennoch zeigt er sich als Teamplayer, wenn es um die mondfokussierten Pläne der Raumfahrtagentur geht. Ein Grund dafür könnte in den lukrativen Verträgen liegen, die SpaceX im Rahmen des Artemis-Programms, etwa zum Bau eines menschlichen Landungssystems oder zur Versorgung des Lunar Gateway, abgeschlossen hat. nn[Hinter den Kulissen] nHinter verschlossenen Türen jedoch kritisiert er das langsame Voranschreiten der NASA-Pläne und die Abhängigkeit von Auftragnehmern, die eher darauf aus sind, kostenschwere Regierungsverträge abzuschließen, anstatt greifbare Ergebnisse zu liefern. Diese Stille in der Öffentlichkeit ist jüngst gebrochen worden. In den letzten zehn Tagen hat er begonnen, einige seiner privaten Ansichten öffentlich zu machen. Am ersten Weihnachtstag äußerte er beispielsweise, dass die Artemis-Struktur äußerst ineffizient sei, da sie mehr auf die Schaffung von Arbeitsplätzen als auf Ergebnisse ausgerichtet ist. Der Vorschlag eines völlig neuen Ansatzes wurde in den Raum gestellt. nn[Direkter Kurs auf Mars] nNoch spezifischer wurde er kürzlich, als er erklärte: “Wir gehen direkt zum Mars. Der Mond lenkt nur ab.” Solche definitiven Aussagen stehen im krassen Gegensatz zu den Zielen der NASA, die in diesem Jahrzehnt eine Serie von bemannten Missionen zum Südpol des Mondes plant. Diese sollen dort eine nachhaltige Basis im Rahmen des Artemis-Programms etablieren. Dabei ist er sich seiner bedeutenden Position bewusst, die er im Raumfahrtsektor innehat. Nach seiner Mitwirkung bei der Wahl von Donald Trump hat er eine Beratungsrolle in dessen Team eingenommen und war beteiligt an der möglichen Ernennung von Jared Isaacman als neuer NASA-Administrator. Trotz dieses Einflusses gestaltet er zwar nicht direkt die US-Raumfahrtpolitik, spielt aber definitiv eine wesentliche Rolle. nn[Wie geht es weiter mit Artemis?] nDas Schicksal des Artemis-Programms stellt nicht nur für die NASA eine wichtige Frage dar, sondern auch für die amerikanische Raumfahrtindustrie, die Europäische Weltraumorganisation (ESA) und andere internationale Partner. Sie alle haben sich dem Vorhaben angeschlossen, Menschen zum Mond zurückzubringen. Das Programm sieht sich im globalen Wettstreit mit China, das ebenfalls eine markante Präsenz auf der Mondoberfläche etablieren möchte. Basierend auf Gesprächen, die mit Personen geführt wurden, die sich mit der Entwicklung der Raumfahrtpolitik beschäftigt haben, wird klar, dass viele dieser Ansichten von Musk geteilt werden, wenn es darum geht, dass das aktuelle Artemis-Programm Änderungen benötige. Doch trotz aller Kritik, das Artemis-Programm wird wahrscheinlich nicht einfach verschwinden. nn[Neue Strategien] nVielmehr könnte es einer Neuausrichtung zugunsten beider Himmelskörper, Mond und Mars, unterzogen werden. Diese Doppelstrategie könnte die Erkundung beider Ziele ermöglichen. Während Musk klar zu verstehen gibt, dass sein Engagement dem Mars gilt, hindert ihn dies nicht daran, mögliche separate Inititiven für den Mond zu erwägen, die von anderen Firmen wie Blue Origin mit Unterstützung der NASA geführt werden könnten. Jared Isaacman, bislang in seiner Funktion eher zurückhaltend, hat diesbezüglich noch keine öffentlichen Stellungnahmen abgegeben. Doch seine Ansichten lassen sich durch frühere Kommentare erahnen. Er betonte die Wichtigkeit, die Fähigkeit niemals zu verlieren, die Sterne zu erreichen und dass sowohl der Mond als auch der Mars von der Menschheit betreten werden. Ob die NASA mit dieser dualen Strategie erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten.