- Elon Musks Behauptung über 150-jährige Sozialversicherungsempfänger entbehrt belastbarer Beweise. . Experten führen die Altersangabe auf Eigenarten der Programmiersprache COBOL zurück. . Fehlende Geburtsdaten in Systemen könnten Standardreferenzen nutzen, die 150 Jahre suggerieren. . Musks Veröffentlichungen erwecken Vermutungen, beinhalten aber keine stichhaltigen Belege. . Die Vorgehensweise von Musks Team könnte sensible Daten gefährden und Zweifel an seiner Transparenz aufkommen lassen.
Elon Musk hat kürzlich für Aufsehen gesorgt, indem er behauptete, ein ominöses Projekt habe einen massiven Regierungsbetrug aufgedeckt. Dabei sei angeblich festgestellt worden, dass Menschen im Alter von 150 Jahren Sozialversicherungsleistungen beziehen. Doch diese Aussagen basieren auf wenig Substanz. Experten weisen darauf hin, dass es sich hierbei höchstwahrscheinlich um eine Eigenart der jahrzehntealten Programmiersprache handelt, die den zugrunde liegenden Zahlungen der Regierungssysteme zugrunde liegt. COBOL, die besagte Programmiersprache, wurde in den 1950er Jahren entwickelt und wird heutzutage kaum noch genutzt.
Die Behauptungen von Musk, die er letzte Woche tätigte, basieren auf einer vermeintlichen Untersuchung der Sozialversicherungsdaten. Seiner Meinung nach müssten Menschen mit diesem Alter ins Guinness-Buch der Rekorde eingetragen werden. Doch bis jetzt wurde nichts weiter als Vermutungen zu diesem Fall vorgebracht, obwohl verschiedene Kommentatoren in Musks eigener Plattform X darüber diskutieren. Programmierer machen klar, dass die Zahl 150 keine Beweise für Betrug darstellt, sondern vielmehr eine bekannte Eigenart des Sozialversicherungssystems, das auf COBOL basiert.
Technische Eigenheiten der Sozialversicherung
Ein weiterer möglicher Grund für die hohe Altersangabe ist, dass Systeme eine Standardreferenz nutzen, wenn ein Geburtsdatum fehlt. Da COBOL kein eigenes Datentyp-Feld bereitstellt, greifen manche Systeme auf ein universelles Startdatum zurück, um fehlende Daten zu füllen. Mangels besseren Wissens wird dann das Datum der “Convention du Mètre”, einer internationalen Konferenz in Paris, gewählt. Das bedeutet, dass Geburtsdaten, die fehlen oder unvollständig sind, automatisch einen 150-jährigen Empfänger suggerieren, was das System in die Irre führen könnte.
Trotz der fesselnden Behauptungen bestehen keine stichhaltigen Belege. Musk veröffentlichte Screenshots auf seiner Plattform, die zeigen sollen, dass „Zahlen von Menschen in jedem Alterssegment mit dem Sterbefeld auf FALSE gesetzt“ sind. Aber Statistiken, die fast 400 Millionen Menschen verzeichnen, übersteigen die aktuelle Empfängerzahl der Sozialleistungen. Es scheint also weniger ein realer Fehler als vielmehr eine Verzerrung der Datendarstellung zu sein.
Mögliche Implikationen und Gefahren
Bedenken bestehen insbesondere darüber, wie Musks Truppe ohne fundiertes Wissen über bestehende Datenbanksysteme vorgeht. Eine undifferenzierte Handhabung könnte sensible Daten von Millionen von Menschen gefährden. Die vermeintliche Aufdeckung von Milliardenverschwendung durch sein Projekt weckt Zweifel, besonders da Engpässe und falsche Schlussfolgerungen den Fortschritt und die Glaubwürdigkeit entscheidend beeinträchtigen könnten. Demokratische Prinzipien und öffentliche Interessen stehen auf dem Spiel, während die Finanzmechanismen in private Hände zu gleiten drohen. Die Transparenz, die versprochen wurde, scheint nach wie vor nicht geliefert zu sein, was Bedenken über die Integrität des gesamten Unterfangens hervorruft.