- Die Anzahl der Todesfälle im Südwesten der Demokratischen Republik Kongo durch eine unbekannte Krankheit steigt, mit 71 bisher bestätigten Todesfällen. Erste Testergebnisse zur Identifizierung des Erregers durch die WHO-Experten werden in Kürze erwartet. Die Krankheit zeigt grippeähnliche Symptome und betrifft vor allem Kinder unter fünf Jahren. Die Region leidet unter Mangelernährung und mangelndem Zugang zu medizinischer Versorgung. Der Ausbruch fällt mit der Bekämpfung einer Mpox-Epidemie zusammen und erschwert die Lage der Bevölkerung.
Die Anzahl der Todesfälle im Südwesten der Demokratischen Republik Kongo durch eine bisher unbekannte Krankheit nimmt weiterhin zu. Bisher wurden 71 Todesfälle bestätigt, davon 27 in Krankenhäusern und 44 in Gemeinden der südlichen Provinz Kwango. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ein Expertenteam entsandt, um vor Ort Proben zu entnehmen und Labortests durchzuführen, um den verantwortlichen Erreger zu identifizieren. Erste Ergebnisse der Tests sollen entweder noch heute oder morgen vorliegen, so Jean Kaseya, der Leiter der afrikanischen Gesundheitsbehörde CDC, in einer heutigen Pressekonferenz. Erste Diagnosen lassen vermuten, dass es sich um eine Atemwegserkrankung handelt, doch müssen die Laborergebnisse abgewartet werden. Von den hospitalisierten Patienten starben 17 aufgrund von Atemproblemen. Kaseya betonte, dass viele Aspekte der Erkrankung noch unbekannt sind, einschließlich der Frage, ob die Krankheit ansteckend ist und wie sie übertragen wird.
Symptome und Verbreitung
Bislang wurden etwa 380 Fälle identifiziert, wobei nahezu die Hälfte Kinder unter fünf Jahren betrifft. Die Infizierten zeigen grippeähnliche Symptome, darunter Husten, Erbrechen, hohes Fieber und starke Kopfschmerzen, wie Remy Saki, stellvertretender Gouverneur der Provinz Kwango, und Apollinaire Yumba, Gesundheitsminister der DRC, mitteilten. Die Behörden raten zur Vorsicht und dazu, den Kontakt mit Leichen zu vermeiden, um eine mögliche Ansteckung zu verhindern. Die Zahl der infizierten Personen steigt jedoch weiterhin, ebenso wie die Alarmbereitschaft.
Herausforderungen der Region
Diese Region der DRC ist aus gesundheitlicher Perspektive äußerst fragil. 40 Prozent der Bewohner leiden unter Mangelernährung, und der Zugang zu medizinischer Versorgung ist für viele schwierig, da es an Medikamenten mangelt. Dieser neue Ausbruch fällt mit der Bekämpfung einer Mpox-Epidemie zusammen. Die WHO hatte diese im August als gesundheitlichen Notfall von internationaler Tragweite deklariert. Die Kombination dieser Herausforderungen erschwert die Lage für die Bevölkerung erheblich und erfordert ein dringliches Eingreifen der internationalen Gemeinschaft, um weiteren Schaden zu minimieren.