- Ein argentinischer Mann wurde von Google Street View nackt in seinem Vorgarten fotografiert, obwohl eine hohe Barriere seine Privatsphäre schützen sollte. Google wurde zur Zahlung von 16 Millionen Pesos an den Mann für die Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte verurteilt. Ein Berufungsgericht entschied zugunsten des Mannes und erklärte das Eindringen in seine Privatsphäre als unzulässig. Medien, die das Bild verbreiteten, wurden von der Anklage befreit, da ihre Berichterstattung das Fehlverhalten von Google aufzeigte. Das Urteil regt eine erneute Debatte über den Schutz der Privatsphäre in Zeiten digitaler Überwachung an.
Ein argentinischer Mann fällt unabsichtlich einem digitalen Eingriff zum Opfer, als die Kameras von Google Street View ihn in einem intimen Moment in seinem Vorgarten ablichten. Trotz einer zwei Meter hohen Barriere, die seine Privatsphäre sichern sollte, wird er nackt für die Ewigkeit festgehalten. Dieser Vorfall führt nun nicht nur zu seiner Entschädigung, sondern auch zu einem bemerkenswerten Gerichtsspruch, der das Eindringen in die Privatsphäre verurteilt. Google muss ihm wegen Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte 16 Millionen Pesos, umgerechnet etwa 11.000 Euro, zahlen.
Rechtliche Konsequenzen
Diese Entscheidung eines argentinischen Berufungsgerichts folgt einer vorherigen Ablehnung der Klage durch ein anderes Gericht. Das frühere Gericht befand, der Mann habe die Situation selbst zu verantworten. Im Gegensatz dazu hob das Berufungsgericht hervor, dass der Ort der Aufnahme – der ummauerte Vorgarten – keine öffentliche Sphäre darstellte. Der massive Sichtschutz sei höher als der Durchschnittsmensch, was das Eingreifen von Google als „willkürlich“ und unzulässig klassifiziert. Dieses Ereignis stieß nicht nur in lokalen Medien auf Interesse, sondern führte auch zu internen Spannungen und Spott, da der Mann als Polizist tätig ist. Dies unterstreicht die weitreichenden Konsequenzen digitaler Eingriffe in das Privatleben.
Mediale Reaktionen
Interessanterweise wurden die Medien, die das Bild verbreiteten, von der Anklage freigesprochen. Die Richter argumentierten, dass die Berichterstattung entscheidend dazu beigetragen habe, das „Fehlverhalten“ Googles ans Licht zu bringen. Durch die öffentliche Diskussion wurde die Debatte über das Recht auf Privatsphäre in Zeiten allgegenwärtiger digitaler Überwachung erneut angeheizt. Street View, eine Funktion von Google Maps, die mit 360-Grad-Bildern von Autos mit Kameras bestückt wird, steht hierbei im Fokus der Kritik. Dieses Urteil könnte potenziell weitreichende Implikationen für den Umgang mit digitalen Dienstleistungen und deren Verantwortung gegenüber dem Schutz der Privatsphäre nach sich ziehen.