- Die Europa Clipper fliegt am 1. März in nur 550 Meilen Entfernung am Mars vorbei, um Instrumente zu testen. Die Sonde nutzt den Mars-Vorbeiflug, um das Europa Thermal Imaging System (E-THEMIS) zu erproben und Wärmebilder des Mars aufzunehmen. Die gewonnenen Mars-Daten dienen auch als Testdaten für die zukünftige Europa-Mission, die Risse auf dem Jupitermond erkunden soll. Tausend Graustufenbilder wurden in ein Farbkomposit umgewandelt, das die Temperaturverteilung auf dem Mars zeigt. Die Ankunft der Europa Clipper beim Jupiter wird für 2030 erwartet.
Die Raumsonde Europa Clipper der NASA befindet sich derzeit auf ihrer epischen Reise durch das Sonnensystem, mit dem Ziel, den eisigen Mond Europa des Jupiter zu erreichen. Ihr Auftrag ist nicht weniger ambitioniert, als das Potenzial für Leben auf diesem geheimnisvollen Himmelskörper zu ergründen. Doch bevor sie die Geheimnisse Jupiters enthüllen kann, bietet sich eine Chance, die Geheimnisse unseres eigenen kosmischen Hinterhofs zu ergreifen.
Am 1. März flog die Europa Clipper in einer Entfernung von nur 550 Meilen an der Oberfläche des Mars vorbei. Dieser Vorbeiflug bot eine einmalige Gelegenheit, einige der hochmodernen Instrumente der Sonde zu testen. Während die Schwerkraft des Mars als Schleuder wirkt, um die Clipper auf ihrem Kurs in Richtung Jupiter zu beschleunigen, nutzen die Wissenschaftler diese Gelegenheit für eine Inspektion mit dem Infrarotkamera-Tool, dem Europa Thermal Imaging System (E-THEMIS).
Untersuchung des Mars
E-THEMIS diente dazu, Wärmebilder des Mars aufzunehmen und die Temperaturen verschiedener Regionen zu analysieren. Die gesammelten Daten helfen nicht nur bei der Erforschung des Mars, sondern dienen auch als wertvolle Testdaten für die eigentliche Mission auf Europa. Die Kamera soll dort die Oberfläche untersuchen, die von Graten und Brüchen durchzogen ist, die möglicherweise durch aufsteigendes Wasser aus einem unterirdischen Ozean verursacht werden. Diese Risse könnten, so vermuten die Wissenschaftler, wärmer sein als das umgebende Eis, wenn der Ozean die Oberfläche erreicht.
Die wissenschaftliche Gemeinschaft und Phil Christensen von der Arizona State University, der Hauptforscher von E-THEMIS, sind voller Hoffnung, dass diese Voruntersuchungen Hinweise auf die Dynamiken innerhalb Europas liefern. Wenn die Idee stimmt, dass sich auf der Oberfläche vor Hunderten oder Tausenden von Jahren Wasser ergossen hat, dann würden sie erwarten, dass diese Stellen immer noch relativ warm sind.
Warme Zonen auf dem Mars
Der Mars empfing von E-THEMIS etwa tausend Graustufenbilder, die zu einem Farbkomposit zusammengefügt wurden, das die Temperaturverteilung auf dem Planeten aufzeigt. Die wärmsten Regionen befinden sich nahe dem Äquator, während die eisigen Polarkappen die kältesten Bereiche markieren. Dieser Durchbruch ist nicht nur ein technischer Meilenstein, sondern Höhepunkt eines umfassenden Prüfverfahrens.
Unter all den Instrumenten an Bord wurde auch das Radargerät der Clipper einer Überprüfung unterzogen. Das Ziel dieser Tests war es, Unterschiede zu eliminieren. Die gewonnenen Bilder und Daten stimmen mit den jahrelangen Marsforschungen überein und bestätigen die Funktionsfähigkeit der Instrumente.
Mit Erfolgen im Gepäck setzt die Europa Clipper ihre interplanetare Reise fort. Die Ankunft bei Jupiter wird für das Jahr 2030 erwartet. Bis dahin bleibt die Spannung, welche Geheimnisse das Universum zu enthüllen hat.