- Ein innovatives Medikament in Tablettenform hat bei Probanden mit Adipositas eine durchschnittliche Gewichtsabnahme von über 12 Prozent bewirkt. Orforglipron, der Wirkstoff der Tablette, gehört zu derselben Medikamentenklasse wie bekannte Mittel zur Blutzuckerregulierung. In der Studie führte die höchste Dosis von Orforglipron zu einer beeindruckenden Gewichtsreduktion von 12 Prozent. Die Studie zeigte gastroenterologische Nebenwirkungen, die dazu führten, dass 20 Prozent der Probanden die Studie abbrachen. Detailliertere Ergebnisse und potenzielle Anwendungen bei Typ-2-Diabetes sollen auf dem Europäischen Diabetes-Kongress vorgestellt werden.
Ein innovatives Medikament in Tablettenform hat bei Probanden mit Adipositas eine durchschnittliche Gewichtsabnahme von über 12 Prozent des Körpergewichts bewirkt, wie jüngste Versuchsergebnisse des Herstellers belegen. Diese täglich einzunehmende Pille stellt eine vielversprechende Alternative zu dem gängigen Anti-Adipositas-Injektionspräparat dar. Der als Orforglipron bezeichnete Wirkstoff gehört zu einer fortschrittlichen Medikamentenklasse und umfasst zudem bekannte Mittel wie Ozempic und Wegovy, die ebenfalls die Regulierung des Blutzuckers unterstützen und ein Sättigungsgefühl herbeiführen.
Eckpfeiler der Forschung
Die 18-monatige Studie wurde mit über 3.000 Erwachsenen durchgeführt, deren Ausgangsgewicht durchschnittlich 104 Kilogramm und der Body-Mass-Index (BMI) bei 37 lag. Die Teilnehmenden erhielten entweder unterschiedliche Dosen von Orforglipron oder ein Placebo. Bei der niedrigsten Dosis betrug die Gewichtsabnahme nur knapp 8 Prozent, während die mittlere Dosis 9 Prozent Gewichtsverlust bewirkte. Die höchstdosierte Gruppe erreichte hingegen eine beeindruckende Gewichtsreduktion von 12 Prozent, was rund 12 Kilogramm entspricht. Bemerkenswert ist, dass rund 60 Prozent der Probanden in der höchstdosierten Gruppe mindestens 10 Prozent ihres Ausgangsgewichtes verloren.
Die Behandlungsstrategie sah vor, dass alle Teilnehmer, einschließlich der Placebogruppe, zusätzlich eine gesunde Ernährungsweise und körperliche Aktivität befolgen. Interessanterweise litten viele Teilnehmer an gastroenterologischen Nebenwirkungen, wobei Übelkeit die häufigste war. Diese Nebenwirkungen führten dazu, dass ein Fünftel der Probanden die Studie abbrach, was die Herausforderungen bei der Einführung der Pille unterstreicht.
Zukunftsperspektiven und Herausforderungen
Auf dem Europäischen Diabetes-Kongress sollen detailliertere Ergebnisse präsentiert werden. Ein weiteres erwähnenswertes Potenzial von Orforglipron liegt in der Behandlung von Typ-2-Diabetes. Studien belegen eine Senkung des Blutzuckerspiegels, was positiv für eine zukünftige Zulassung als Diabetesmedikament ist. Die besondere Herausforderung bei der Entwicklung eines effektiveren Medikaments liegt in der Bioverfügbarkeit, also der Menge des Wirkstoffs, die tatsächlich im Körper zirkuliert und wirkt. Das Molekülprofil von Orforglipron könnte ein vielversprechendes Mittel zur Überwindung dieser Hürde darstellen.