- Forscherteam aus der Steiermark entwickelt Verfahren zur Umwandlung von Holz in intelligente Werkstoffe. Verfahren ermöglicht atmosphärische Plasmabeschichtung bei unter 80 Grad Celsius ohne Vakuum. Antivirale Beschichtung mit Kupferpartikeln verbessert Hygienestandards in Flugzeugen. Plattformübergreifender Ansatz unterstützt durch Joanneum Research und österreichische Partnerunternehmen. Verfahren zielt auf umweltfreundliche industrielle Anwendungen und CO2-Reduktion ab.
Ein revolutionärer Ansatz in der Nutzung natürlicher Materialien: Ein Forscherteam aus der Steiermark hat ein Verfahren entwickelt, das Holz und andere Biomaterialien in intelligente Werkstoffe verwandelt. Diese Methode erhielt bereits Anerkennung und Auszeichnungen, darunter den Innovationspreis Steiermark und den Houskapreis. Jürgen Lackner, der Forschungsleiter, erläutert die innovative Technik und ihre vielseitigen Anwendungen, die vielversprechend klingen.
Während traditionelle Verfahren hohe Temperaturen und Vakuumbedingungen erfordern, ist das neue Verfahren des Joanneum Research Instituts weit effizienter. Lackner erklärt, dass die atmosphärische Plasmabeschichtung bei Temperaturen unter 80 Grad Celsius ohne die Notwendigkeit eines Vakuums auskommt. Dies hat den Vorteil, dass die Behandlung auch temperaturempfindlicher Materialien, wie Biopolymer-Folien und Holz, möglich wird. Diese Technik könnte sich besonders in der Innenarchitektur und Automobilindustrie als bahnbrechend erweisen.
Antivirale und antibakterielle Anwendungen
Besonders beeindruckend ist die antivirale Flugzeuginnenausstattung mit einer speziellen Beschichtung, die bereits bei über 1000 Flugzeugtischen Anwendung fand. In dieser Beschichtung verwendet Lackners Team Kupferpartikel, die durch ihre zytotoxische Wirkung Keime abtöten. Diese Methode bietet immense Möglichkeiten, von der Verbesserung der Hygienestandards bis hin zur Gestaltung intelligenter Haushaltsgeräte und biete deutlich umweltfreundlichere Alternativen zu herkömmlichen Verfahren.
Dieser plattformübergreifende Ansatz wird nicht nur von Joanneum Research vorangetrieben, sondern auch von österreichischen Partnerunternehmen unterstützt. Ziel ist es, diese Technologie für industrielle Anwendungen zu skalieren. Dank der wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Aspekte könnte dieser neue Ansatz das Fundament zukunftsweisender Entwicklungen in der Materialtechnologie bilden. vum Potenzial, den Verbrauch von Ressourcen drastisch zu senken, bietet diese klimafreundliche Technik, die auf biobasierten Stoffen aufbaut, einen Weg, die herkömmlichen Verfahren zu revolutionieren, indem sie CO2-Emissionen merklich vermindert.
Ein Blick in die Zukunft
Ein Detail des Verfahrens, das Lackner veranschaulicht, ist das Bild der “Palatschinken”. Die atmosphärische Technik erzeugt Schmelztröpfchen aus Materialpulver, die bei Auftreffen auf die Oberfläche eine schützende Schicht bilden. Diese Plasmasprüh-Beschichtung ist nicht nur optisch unauffällig, sondern auch multifunktional einsetzbar. Lackner sieht hier ein enormes Innovationspotenzial, insbesondere in Bereichen, in denen die Integration von intelligenten Funktionen gefragt ist, ohne das Design der Objekte zu beeinträchtigen.