- Präsident Trump hat eine 25-prozentige Abgabe auf importiertes Aluminium und Stahl ohne Ausnahmen angekündigt. Diese Zölle betreffen Rohstoffe, nicht fertige Endprodukte, wodurch der Einfluss auf Smartphone-Preise gering bleibt. Analysten erwarten, dass Preiserhöhungen bei Technologieprodukten moderat ausfallen, da sie nicht vollständig an Konsumenten weitergegeben werden. Zölle werden als wirtschaftspolitisches Verhandlungsinstrument genutzt, das die US-Industrie ankurbeln soll. Die Fertigung von High-Tech-Produkten in den USA bleibt jedoch eine Herausforderung.
Letzte Woche kündigte Präsident Trump eine neue 25-prozentige Abgabe auf importiertes Aluminium und Stahl an, unabhängig vom Herkunftsland. Auf den ersten Blick scheint dies eine Wiederholung seiner Politik aus der ersten Amtszeit zu sein, als er 2018 bereits 25 Prozent auf importierten Stahl und 10 Prozent auf importiertes Aluminium verhängte. Doch wo damals Ausnahmen, etwa für Kanada, Mexiko und EU-Staaten, vereinbart wurden, bleiben sie diesmal aus. “Keine Ausnahmen, keine Ausflüchte”, lautet das prägnante Motto.
Auswirkungen auf Verbraucherprodukte
Die Frage, die viele umtreibt: Werden diese Metallzölle auch die Preise für Konsumelektronik beeinflussen? Insbesondere Spitzenprodukte wie Smartphones, die ständig neue Materialien einführen, scheinen betroffen zu sein. Apple wechselte beim iPhone bereits von Edelstahl zu Titan, und es kursieren Gerüchte, dass die iPhone 17-Serie wieder auf Aluminium setzen könnte. Diese Zölle betreffen jedoch vor allem Rohstoffe, nicht die fertigen Endprodukte. Weder Samsung noch Apple fertigen ihre Geräte in den USA, weshalb die Zölle vermutlich keinen direkten Einfluss auf die Preise der neuesten Handys haben werden.
Neil Shah von Counterpoint Research erklärt: “Die Produkte kommen als Endwaren in die USA, weswegen es keine Rolle spielt.” Einzelne Komponenten wie der Mac Pro werden zwar in Texas montiert, bestehen jedoch aus bearbeiteten Teilen, nicht aus Rohmaterialien. Der Einfluss auf die Preisgestaltung bleibt damit marginal.
Zölle als Teil wirtschaftlicher Verhandlungen
Dennoch bleibt die Frage, ob die 10 Prozent Zölle auf chinesische Waren die Verbraucherpreise betreffen könnten. Immerhin stammen rund 80 Prozent der weltweiten Telefonproduktion aus China. Analysten sind jedoch optimistisch, dass eventuelle Preiserhöhungen nicht komplett an Konsumenten weitergegeben werden, insbesondere in der anhaltend angespannten Wirtschaftslage.
Gary Shapiro von der Consumer Technology Association betont: “Zölle sind Steuern für amerikanische Verbraucher, nicht für ausländische Regierungen oder Unternehmen.” Solche Maßnahmen treiben die Inflation an und könnten die Preise für Technologieprodukte erhöhen. Ähnlich wie bereits während Trumps erster Amtszeit könnte Apple versuchen, Ausnahmen zu erzielen. Tim Cook war bei der letzten Amtseinführung sichtbar präsent, möglicherweise in Erwartung zukünftiger Verhandlungen.
Der Einfluss auf die heimische Produktion
Trumps Zölle sollen auch die US-amerikanische Industrie ankurbeln. Inwiefern jedoch ein iPhone ‘Made in USA’ je Realität werden könnte, bleibt umstritten. Die Fertigung eines Smartphones erfordert Expertise, die in Asien über Jahrzehnte aufgebaut wurde. Selbst wenn die Metallressourcen in den USA vorhanden wären, bleibt die Technologieproduktion ein globaler Kraftakt, den selbst hohe US-Löhne und heimische Förderung nicht ohne weiteres bewältigen können.
Es gibt jedoch positive Anzeichen: TSMC hat in Arizona eine Fabrik eröffnet, die Chips für Apple herstellt. Doch bleibt fraglich, ob die USA die komplexen Produktionsprozesse der neuesten Chiptechnologie zeitnah umsetzen können. Insgesamt zeigt sich, dass Trumps Zölle mehr ein Element wirtschaftspolitischer Verhandlungen als eine finale Lösung sind. Die Auswirkungen auf den Technologiepreis sind somit weniger eine direkte Konsequenz der Zölle als vielmehr einer geopolitischen Tatsache.