- Die Uji Kokura-Fabrik in Uji City, Kyoto, wird am 2. Oktober 2024 als Nintendo-Museum wiedereröffnet. Das Museum bietet interaktive Exponate wie “Lernen”, “Erleben” und “Kreieren und Spielen”, die Besucher in die Geschichte von Nintendo eintauchen lassen. Besucher nutzen “Münzen”, um an verschiedenen interaktiven Erlebnissen und Mini-Spielen teilzunehmen. Das Café Hatena Burger und der Geschenkeladen Bonus Stage ergänzen das Erlebnis mit Nintendo-Themen und exklusiven Artikeln. Das Museum zielt darauf ab, Spielerlebnisse vergangener Jahrzehnte zu bewahren und technologisch aufzuwerten.
Im Jahr 1969 erbaut in Uji City, Kyoto, war die Uji Kokura-Fabrik ursprünglich für die Produktion von Spielzeug verantwortlich. Mehr als ein halbes Jahrhundert später hat die Fabrik eine beeindruckende Wandlung durchlaufen und wird nun am 2. Oktober 2024 für die Öffentlichkeit als Nintendo-Museum seine Pforten öffnen. Nintendo hat kürzlich Details über das neue Museum enthüllt, das nicht nur eine Ausstellung von Produkten umfasst, die das Unternehmen seit seiner Gründung als Spielkartenhersteller im Jahr 1889 veröffentlicht hat, sondern auch interaktive Exponate bietet. Diese interaktiven Bereiche heißen “Lernen”, “Erleben” und “Kreieren und Spielen” und erlauben es den Besuchern, in die lange Geschichte von Nintendo einzutauchen, als wären die Produkte mit heutiger Technologie entstanden.
Wiedergeburt der Unterhaltung
Das Erdgeschoss des Museums wird von einem Exponat dominiert, das neues, interaktives Material bietet, das speziell für das Museum basierend auf älteren Nintendo-Produkten geschaffen wurde. Ein gigantisches Kartenspiel, das auf Hyakunin Isshu basiert – einer Sammlung von 100 historischen japanischen Gedichten – nimmt einen ganzen Raum ein. Spieler öffnen eine spezielle App, die den ersten Vers eines der Gedichte vorliest. Anschließend müssen die Spieler im Raum umherwandern, wo riesige Karten auf dem Boden verstreut sind, um die entsprechende Karte zu finden, die das Gedicht, das sie gerade gehört haben, fortsetzt.
Besucher können auch historische Heimkonsolen von Nintendo und deren Peripheriegeräte ausprobieren, sowie brandneue Mini-Spiele, die auf in den 1960er Jahren veröffentlichten Spielzeugen basieren. Dazu gehören beispielsweise eine Pitching-Maschine und eine teleskopische Hand, die Objekte greifen kann. Ein weiteres neues Mini-Spiel simuliert die Messung der romantischen Kompatibilität zweier Personen. Viele dieser Mini-Spiele bieten ganz neue Erlebnisse, indem einfach die Dimensionen verändert werden, wie beim Spiel “Großer Controller”, bei dem zwei Personen ein Konsolenspiel mit riesigen Versionen früherer Hardware-Controller spielen.
Nostalgische Spielewelten neu entdeckt
Für die Teilnahme an den interaktiven Erlebnissen im Nintendo-Museum benötigen die Besucher „Münzen“. Beim Betreten des Museums erhält jede Person zehn Münzen, und die Anzahl der erforderlichen Münzen variiert je nach Ausstellung oder Mini-Spiel. Da es nicht möglich ist, alle Exponate mit nur zehn Münzen zu erleben, müssen die Besucher sorgfältig auswählen.
In der Sektion „Kreieren und Spielen“ können Besucher selbst Hand anlegen. Die Hanafuda-Spielkarten – das Originalprodukt von Nintendo aus dem Jahr 1889 – spielen eine zentrale Rolle im Ausstellungsbereich „Lasst uns Hanafuda-Karten machen“, wo Besucher mittels eines Kits ihre eigenen Hanafuda-Karten herstellen können. Es gibt auch eine „Lasst uns Hanafuda spielen“-Ausstellung, bei der Menschen, die die Regeln des Spiels nicht kennen, mit Hilfe von Bilderkennungs- und Projektionstechnologie Hanafuda-Karten spielen können.
Erlebniskultur im Nintendo-Museum
Ein Highlight des Museums ist das Café namens Hatena Burger, das klassische Hamburger und besondere Getränke serviert. Obwohl das Interieur auf den ersten Blick schlicht wirkt, sind verschiedenste Nintendo-typische Details eingearbeitet. In der Mitte prangt ein Kunstwerk im Stil von Buntglas aus The Legend of Zelda, Mario-ähnliche Backstein-Sitznischen und Poster aus Animal Crossing: New Horizons.
Selbstverständlich gibt es auch einen Geschenkeladen namens Bonus Stage, der offizielle Nintendo-Merchandise mit Branding aus der ganzen Welt sowie Figuren der Nintendo-Spiele verkauft. Zudem werden einige limitierte Artikel angeboten, die es ausschließlich im Nintendo-Museum zu erwerben gibt.
Die Bewahrung von Spielen und der dazugehörigen Erlebnisse für die Zukunft war schon immer eine Herausforderung für Spielarchivare. Nintendo positioniert das neue Museum eher als “Öffentlichkeitsarbeitseinrichtung” denn als Archiv für Spielepuristen, es ist jedoch ein interessanter Versuch, Spielerlebnisse von vor Jahrzehnten zu bewahren, indem die Dimensionen und die Spielweise verändert und gleichzeitig technologisch aufgewertet werden.
In diesem Sinne scheint das Nintendo-Museum bestrebt, das Unterhaltungsvergnügen selbst zu erhalten. Die Frage, ob dieses Erlebnis genauso genossen wird wie vor Jahrzehnten, wird letztlich von denen entschieden, die sich an die Originale erinnern.