- Nintendo öffnet am 24. April die Vorbestellungen für seine Konsolen erneut. Trotz der Zollerhöhungen bleibt der Einführungspreis der Konsole bei 450 Dollar. Accessoires wie der Pro Controller und Joy-Con 2 erfahren aufgrund der Zölle Preiserhöhungen. Die Tarife könnten nicht nur Nintendo, sondern die gesamte Videospielindustrie beeinflussen. Es besteht das Risiko von Verbraucherboykotts in Asien infolge des Zollstreits.
Nintendo kündigte heute an, dass die Vorbestellungen für seine Konsolen nächste Woche, am 24. April, wieder möglich sein werden. Trotz der umfassenden Zollerhöhungen, die Anfang dieses Monats von Präsident Donald Trump angekündigt wurden, bleibt der Konsolenpreis bei der Markteinführung bei 450 Dollar stabil. Auch das Mario Kart World Bundle, das die Konsole sowie das dazugehörige Spiel umfasst, soll weiterhin zum Preis von 499,99 Dollar erhältlich sein. Die Einzelpreise für das Spiel selbst sowie für Donkey Kong Bananza bleiben bei 79,99 Dollar beziehungsweise 69,99 Dollar unverändert. In einer offiziellen Stellungnahme bedankte sich Nintendo bei seinen Kunden für deren Geduld angesichts der Vorverzögerung und hofft, damit einen Teil der Unsicherheiten zu verringern, die die Verbraucher möglicherweise erleben.
Auswirkungen der Zölle auf Zubehör
Allerdings werden die Accessoires für die Switch 2 einer Preisanpassung unterzogen, die ursprünglich am 2. April bekanntgegeben wurde. Aufgrund veränderter Marktbedingungen müssen nun einige neu kalkuliert werden. So wurde der Pro Controller ursprünglich für 79,99 Dollar angekündigt, kostet nun jedoch 84,99 Dollar. Auch der Joy-Con 2 erfährt eine Preisänderung von 89,99 Dollar auf 94,99 Dollar. Ebenfalls betroffen ist das Dock Set, das von 109,99 Dollar auf 119,99 Dollar angehoben wurde. Nintendo merkt an, dass weitere Preisänderungen für Produkte des Unternehmens in Zukunft nicht ausgeschlossen sind, je nach Entwicklungen und Bedingungen auf dem Markt. Hintergrund hierfür sind die von Trump am 2. April verkündeten „Befreiungstag“-Zölle, die Grundzölle von 10 Prozent für alle Länder vorsehen.
Globale Industrielle Auswirkungen
Die US-amerikanischen Tarife könnten dazu führen, dass Konsolen und Spiele im eigenen Land teurer werden, was sich nicht nur auf Nintendo-Produkte beschränkt. Auch Sony und Microsoft könnten von derart erhöhter Preispolitik betroffen sein, obwohl sie keine neuen Konsolen für den Marktstart bereitstehen haben. Analysten weisen darauf hin, dass eine weitere Eskalation der Handelspolitik die gesamte Videospielindustrie negativ beeinflussen könnte, da sie bereits mit finanziellen Herausforderungen und Entlassungen konfrontiert ist.
Marktreaktionen und Zukunftsperspektiven
Analyst Ahmad hebt hervor, dass die Gaming-Branche in den vergangenen Jahren erhebliche Veränderungen durchlaufen hat. Sollte der Markt durch Zölle oder deren Androhung destabilisiert werden, könnte dies zu einer signifikant reduzierten Investitionsbereitschaft in der Entwicklung von Spielen und Hardware führen. Zudem besteht die Möglichkeit, dass physische Spielepreise durch künftig erhobene Zölle betroffen sein könnten, obwohl derzeitige Exemptions bestehen. In einem zunehmend digitalen Zeitalter könnten steigende Einzelhandelspreise Spieler vermehrt dazu veranlassen, digitale Plattformen zu bevorzugen.
Mögliche Kundenreaktionen und Boykott
Neben finanziellen Konsequenzen drohen durch die politische Unsicherheit auch Verbraucherreaktionen. Ahmad weist auf potenzielle Boykotts in asiatischen Märkten hin, die stark von Zöllen beeinflusst werden könnten. Ein nationalistisches Verhalten könne dort zu einer verstärkten Loyalität gegenüber der eigenen Führung führen und gegen US-amerikanische Produkte protestiert werden, sollte der Zollstreit weiter eskalieren.