- In Europa fließt erheblich weniger Kapital in die Digitalisierung als in den USA, was besonders in Österreich problematisch ist. Datenzentren sind unverzichtbar für den digitalen Fortschritt und schaffen die Grundlage für viele Arbeitsplätze, auch wenn sie selbst nur wenige Mitarbeiter beschäftigen. Der wachsende Energieverbrauch von Datenzentren kann durch effiziente und innovative Ansätze optimiert werden, um Klimaziele zu erreichen. Es ist unerlässlich, den Wert moderner Dateninfrastruktur hervorzuheben und Entscheidungsträger sowie die Öffentlichkeit besser aufzuklären. Ein Dialog zwischen Politik, Bürgern und Industrie ist notwendig, um Vorbehalte abzubauen und nachhaltige Lösungen zu finden.
In Europa fließt erheblich weniger Kapital in die Digitalisierung als in den USA, so beklagt Martin Madlo, Betreiber von Rechenzentren und Branchenvertreter. Vor allem in Österreich wird unterschätzt, wie essenziell Datenzentren für den digitalen Fortschritt sind.
Die Presse fragte nach: “Ihr Strombedarf wird sich bis 2030 verdoppeln, Datenzentren brauchen zudem viel Platz und beschäftigen relativ wenige Menschen: Können Sie das schlechte Image Ihrer Branche nachvollziehen?”
Martin Madlo erklärte, dass es in Irland und sogar in Amsterdam Moratorien gab, die neue Projekte stoppten. Dennoch sind Rechenzentren genauso wie Breitbandnetze unverzichtbare Komponenten der digitalen Infrastruktur eines Landes. Ohne diese Einrichtungen können Unternehmen keine modernen IT-Technologien wie künstliche Intelligenz nutzen. Während Datenzentren selbst nur wenige Mitarbeiter beschäftigen, schaffen sie die Grundlage für Hunderttausende von Arbeitsplätzen in Österreich.
Spannungsfeld zwischen Energieverbrauch und Klimazielen
Aber wie passt dieser wachsende Energieverbrauch zu den globalen Klimazielen? Madlo räumt ein, dass dies widersprüchlich erscheinen mag. Doch betont er, dass durch effiziente und innovative Ansätze der Energieverbrauch der Rechenzentren optimiert werden kann. Neueste Technologien zur Energieeinsparung und der vermehrte Einsatz von erneuerbaren Energien könnten die Lösung bieten, um den Energiehunger der Rechenzentren und die Klimaziele miteinander zu vereinbaren.
Weiterhin unterstreicht Madlo, dass es unablässig ist, den Wert dieser Infrastruktur in den Fokus zu rücken. Ein fortschrittliches Umfeld für Forschung und Entwicklung, aber auch für Geschäftstätigkeiten hängt stark von der Verfügbarkeit moderner Rechenzentren und Datenspeicherlösungen ab.
Mehr Aufklärung notwendig
Ein weiteres Problem sieht Madlo in der mangelnden Aufklärung. Viele Entscheidungsträger und die breite Öffentlichkeit haben oft nur ein lückenhaftes Verständnis dafür, welche Vorteile eine gut ausgebaute Dateninfrastruktur bietet. Hier gilt es, umfassender und gezielter zu informieren, um das Bewusstsein und die Akzeptanz zu erhöhen. Der Fokus sollte auf den langfristigen Nutzen gelegt werden, den Datenzentren für die gesamte Gesellschaft und Wirtschaft haben.
Schlussendlich könnten Rechenzentren sogar zu einem positiven Beispiel für nachhaltiges Wirtschaften werden, sofern die richtigen Regeln und Anreize gesetzt werden. Der Dialog zwischen der Politik, den Bürgern und der Industrie ist daher unerlässlich, um Lösungen zu finden und Vorbehalte abzubauen.