- Das US-Justizministerium fordert die Aufspaltung von Google mit Fokus auf den Chrome-Browser. OpenAI zeigt besonderes Interesse an Googles Suchindex, um die KI-Technologien zu optimieren. Der Kartellprozess beleuchtet Googles Verweigerung, den Suchindex für OpenAI zugänglich zu machen. Microsoft investiert stark in die Partnerschaft mit OpenAI, um Googles Dominanz herauszufordern. Die Vergangenheit zeigt, dass technologische Monopole durch politische und wettbewerbliche Eingriffe zerschlagen werden können.
Das US-Justizministerium fordert die Aufspaltung von Google, besonders mit Blick auf den beliebten Chrome-Browser. Besonderes Interesse zeigt OpenAI, das Unternehmen hinter dem bekannten Chatbot ChatGPT, das Kritik äußert – und das verleiht den weiteren Entwicklungen eine pikante Note.
Herausforderungen und Interessen
In Washington steht Google aufgrund des Vorwurfs, ein Monopol auf dem Suchmaschinenmarkt zu haben, vor Gericht. An vorderster Front der Interessenten für den Chrome-Browser findet sich OpenAI. Mit einem Marktanteil von über 65 Prozent gilt Chrome als das dominierende Browserwerkzeug. Im Vergleich dazu haben Safari von Apple, Firefox von der Mozilla-Stiftung und Microsofts Edge weit weniger Bedeutung. Interessanterweise ist Microsoft ein wichtiger Partner von OpenAI; in dessen Suchmaschine Bing ist der Chatbot ChatGPT integriert. Dies veranlasste Nick Turley von OpenAI, im Zeugenstand davon zu berichten, dass trotz der Partnerschaft „signifikante Probleme“ bestünden. Die KI von OpenAI nutzt zur Aktualisierung des Wissens auch das Internet durch Bing, was die Relevanz der Kritik verstärkt. Entsprechend enthüllt Turleys Aussage den Wunsch von OpenAI, auch Googles Suchindex zu nutzen. Die bisherigen Verweigerungen von Google stehen im Fokus des aktuellen Kartellprozesses.
Zukunftsvisionen von OpenAI
Eine ambitionierte Zukunftsvision prägt die Pläne von OpenAI: Bis Ende 2025 sollte ChatGPT 80 Prozent der globalen Suchanfragen bedienen. Doch aufgrund von Einschränkungen durch manche Webseiten-Crawler und der Komplexität der Indexierung könnten sich diese Zielvorgaben verzögern. Microsofts immense Investitionen in die Partnerschaft mit OpenAI, die sich inzwischen auf 13 Milliarden US-Dollar belaufen, unterstreichen das Bemühen beider Unternehmen, die Dominanz von Google zu durchbrechen. Diese finanzielle Unterstützung stärkt die Ressourcen von OpenAI erheblich, zum Vorteil seines Zugriffes auf die Azure-Cloud-Server; ein Schlüssel zu den Suchinformationen von Bing.
Rückblick und Zukunftsausblick
Es erinnert an ein postmodernes Drama: Vor ein paar Jahrzehnten positionierte Microsoft mit dem Internet Explorer den dominierenden Browser auf dem Markt. Doch eine EU-Intervention verlangte 2009, dass Microsoft auf Windows-Computern mehrere Browseroptionen anbieten muss. Dies führte letztlich zur Marginalisierung des Internet Explorers und machte Platz für die Aufsteiger Firefox, Chrome und Safari. Diese Entwicklung zeigt, wie Tech-Giganten schnell vom Thron gestoßen werden können, wenn Politik und Wettbewerb eingreifen. Google könnte nun in eine ähnliche Situation geraten, wenn die Forderungen des Justizministeriums umgesetzt werden.