- Raymond Ward fördert Solarmodule für Terrassen in den USA.
- Tragbare Solaranlagen sind in den USA noch nicht weit verbreitet.
- Neues Gesetz in Utah erleichtert Nutzung von Balkonsolargeräten.
- Herausforderungen bestehen in veralteten Normen und fehlenden Zertifizierungen.
- Deutschland dient als Vorbild für Entwicklung von Sicherheitsstandards in den USA.
Raymond Ward, ein ambitionierter Politiker aus Utah, hat eine klare Vision: Solarmodule sollen jede einzelne Terrasse in den Vereinigten Staaten schmücken. Die Technologie dazu ist simpel und leicht anzuwenden. Es genügt, ein oder zwei Solarmodule über ein Balkongeländer zu hängen und an eine Steckdose anzuschließen. Diese Geräte können bis zu 800 Watt bereitstellen, genug, um beispielsweise einen Laptop aufzuladen oder einen kleinen Kühlschrank zu betreiben. In Deutschland erfreuen sich solche Lösungen großer Beliebtheit, und bis Dezember hatten bereits über 780.000 Personen diese Geräte bei der dortigen Versorgungsbehörde registriert.
Der Weg in die Solarzukunft
In den USA hingegen gibt es derzeit keinen Markt für Balkonsolarlösungen. Ward, der durch seine Reisen auf das Konzept aufmerksam wurde, sieht in dieser Technologie eine naheliegende Antwort auf viele aktuelle Probleme. Zusammen mit seinen Kollegen hat er kürzlich ein Gesetz verabschiedet, das tragbare Solargeräte von staatlichen Regelungen ausnimmt, die normalerweise von Besitzern solcher Systeme verlangen, einen Anschlussvertrag mit ihrem örtlichen Versorgungsunternehmen abzuschließen. Diese Regelungen, ebenso wie andere “weiche Kosten” wie Genehmigungen, können die Kosten für Solarenergie erheblich erhöhen.
Obwohl Utah mit dem neuen Gesetz Barrieren abgebaut hat, bestehen weiterhin große Hindernisse. Die Normen und Standards für Elektrogeräte haben nicht mit der technologischen Entwicklung Schritt gehalten, und entscheidende Zertifizierungen fehlen. Eine nationale Sicherheitsnorm der Underwriters Laboratories wurde etwa nicht eingeführt, was eine breite Anwendung verhindert. Diese Herausforderungen sind nicht unlösbar, erfordern jedoch Zeit und Engagement von einer Vielzahl von Interessengruppen.
Vergleich mit Deutschland
Die Entwicklung der Standards in den USA könnte parallele Wege wie in Deutschland gehen. Dort haben Pioniere der Branche eng mit der Zertifizierungsstelle zusammengearbeitet, um neue Sicherheitsstandards zu entwickeln. Diese Bemühungen führten 2017 zur Einführung erster Richtlinien für Balkonsolarsysteme durch den Verband der Elektrotechnik. Der Erfolg in Deutschland zeigt, dass durch hartnäckige Lobbyarbeit und Kooperation mit Regulierungsbehörden auch in den USA ein Markt für Balkonsolar erschlossen werden könnte.
Während die USA noch keine vergleichbaren Sicherheitsstandards etabliert haben, bleibt Optimismus angebracht. Die Arbeit von Teams, die durch staatliche Fördermittel unterstützt werden, bringt erste Fortschritte. Sie entwickeln derzeit die notwendigen Sicherheitsnormen, die eine sichere Nutzung solcher Systeme gewährleisten sollen. Auch wenn der Weg noch steinig ist, bleibt die Hoffnung, dass die USA mit der Zeit der Vision von Raymond Ward folgen werden, und mehr Haushalte die Vorteile von Balkonsolarsystemen ausschöpfen können.