- ICE hat Palantir beauftragt, ein Tool für Echtzeit-Einblick in Selbstabschiebungen zu entwickeln. Der Vertrag umfasst die Entwicklung der Plattform „ImmigrationOS“ mit einer Laufzeit bis September 2027. Palantir soll genaue Metriken zur Ausreise bereitstellen und die Effizienz der Abschiebungslogistik verbessern. Palantir wird aufgrund seiner langjährigen Erfahrung als einziger geeigneter Partner angesehen. Diese technologischen Entwicklungen werfen Fragen nach Transparenz und Datenschutz auf.
Das US-amerikanische Amt für Einwanderung und Zollabfertigung (ICE) hat Palantir, einem renommierten Softwareunternehmen, einen Auftrag erteilt, um „fast in Echtzeit“ Einblick in die Selbstabschiebungen von Personen aus den Vereinigten Staaten zu erlangen. Laut einem Vertragsdokument, das kürzlich veröffentlicht wurde, soll dieses Werkzeug ICE dabei unterstützen, Prioritäten für Abschiebungen zu setzen, wobei Personen, die ihre Visa überziehen, bevorzugt behandelt werden. Palantir, langjähriger Auftragnehmer von ICE, will dem Amt erweiterte Fähigkeiten bieten, die bisher nicht öffentlich bekannt sind. Insbesondere im Bereich der Echtzeit-Verfolgung von selbst gemeldeten Abschiebungen stellt dies eine Innovation dar.
Neues Tool für Echtzeit-Einblick
Der Vertrag sieht die Einführung einer vollständig neuen Plattform namens „Immigration Lifecycle Operating System“ oder „ImmigrationOS“ vor. Palantir hat die Aufgabe, ein erstes Modell dieser Plattform bis zum 25. September 2025 zu liefern. Der Vertrag hat eine Laufzeit bis mindestens September 2027. Vor dem Hintergrund der Forderungen der Trump-Administration an Tausende von Einwanderern, freiwillig auszureisen, kommt dieses Update zum Vertrag. Die neue Plattform soll drei Hauptfunktionen erfüllen. Die „Ziel- und Durchsetzungspriorisierung“ wird die Auswahl und Erfassungsoperationen illegaler Einwanderer optimieren. Dabei liegt der Fokus auf gewalttätigen Kriminellen, Bandenmitgliedern und Personen, die ihr Visum überzogen haben.
Effizienz in der Abschiebungslogistik
Eine weitere Funktion, das „Selbstabmeldeverfolgungssystem“, soll „nahezu in Echtzeit” Einblicke in Selbstabschiebungen liefern. Die Datenquellen, die Palantir für dieses System nutzen wird, bleiben vage. Die ICE möchte jedoch genauere Metriken zur Ausreise aus den USA bereitstellen. Die dritte Funktion, der „Immigrationslebenszyklus-Prozess“, zielt darauf ab, die Identifizierung und Entfernung von Einwanderern effizienter zu gestalten. Der Bedarf an diesen neuen Funktionen gilt laut ICE als „dringlich und zwingend“, um der Herausforderung der Einhaltung der Anweisungen von Präsidentschaftsebene gerecht zu werden.
Palantirs Erfahrung als Schlüssel
Palantir wird als unerlässlich beschrieben, da das Unternehmen durch über zehn Jahre Erfahrung mit den Abläufen von ICE profunde Kenntnisse angesammelt habe. Die Möglichkeiten, ein solches System zu entwickeln, sieht ICE ausschließlich bei Palantir, um Verzögerungen zu vermeiden. Das Unternehmen genießt einen exklusiven Status, da kein anderer Anbieter in der Lage sei, die erforderliche Infrastruktur innerhalb eines begrenzten Zeitraums zu erstellen und ein Prototyp innerhalb von weniger als sechs Monaten zu liefern. Insbesondere in Bezug auf die Verwaltungssysteme und deren Konfiguration für die ICE-Anforderungen zeigt sich Palantir als versierter Akteur im behördlichen Umfeld.
Diese Entwicklungen unterstreichen den wachsenden Einsatz von Technologie bei der Durchsetzung von Einwanderungsgesetzen und werfen gleichzeitig Fragen nach Transparenz und Datenschutz auf.