- Moderne Waldtechnologie muss extremen Umweltbedingungen standhalten. Die nächste Generation intelligenter Geräte wird entscheidende Erkenntnisse über Waldökosysteme liefern. Silvanet Wildfire Sensoren nutzen KI, um frühzeitig Brände zu erkennen und zu unterscheiden. Treevia Dendrometer liefern wertvolle Daten über das Wachstum und die klimatischen Einflüsse auf Bäume. Technologische Fortschritte in der Waldüberwachung bieten neue Möglichkeiten zur Erhaltung von Wäldern.
Mitten im üppigen Wald, wo die Sonne sanft durch das grüne Blätterdach schimmert, entfaltet sich ein malerisches Szenario. Hohe Bäume ragen über zarte Farne, wilde Blumen und farbenfrohe Pilze hinaus. Ein scheues Reh schleicht hinter einem Busch vorbei. Doch ein aufmerksames Auge entdeckt Hinweise auf menschliche Einflüsse: winzige elektronische Geräte, die kontinuierlich essenzielle Daten über potenzielle Bedrohungen wie Dürre oder Schädlinge sammeln und über weite Strecken senden. Auch wenn Technologie schon lange dafür genutzt wird, Flora und Fauna in Wäldern zu studieren, vollzieht sie eine rasche Evolution – wird kleiner, intelligenter und effizienter. Manche Geräte sind so winzig, dass sie sich an einem einzigen Blatt befestigen lassen.
Die Herausforderung von moderner Waldtechnologie
Die Entwickler solcher Geräte stehen vor einer ganz neuen Herausforderung, sagt Ulrike Wallrabe, Professorin für Mikrosystemtechnik. In der Natur muss die Technik extremen Bedingungen standhalten – sei es durch schwankende Temperaturen, Regen oder Schnee, und selbst neugierige Waldbewohner wie Mäuse stellen eine Gefahr dar. Ist diese nächste Generation intelligenter Geräte erst einmal im Einsatz, wird sie bahnbrechende Erkenntnisse über die Umgebung liefern. Zwar überwachen Drohnen bereits große Waldgebiete, vermögen jedoch nicht zu klären, warum ein Baum gedeiht, während ein anderer kränkelt. Wallrabe betont die Bedeutung der Forschung im Kleinstmaßstab und über längere Zeiträume.
Forschung aus den Höhen des Schwarzwalds
Zusammen mit ihrem Team arbeitet Wallrabe an einer Vielzahl von Geräten, die vom Waldboden bis zu den Baumwipfeln verteilt werden, um Daten aus dem deutschen Schwarzwald zu ihren Laboren an der Universität Freiburg zu übertragen. Parallel dazu konzentrieren sich Wissenschaftler und Ingenieure darauf, ihre Geräte unauffällig und letztlich selbsttragend zu gestalten. Eine dieser technologischen Innovationen ist der Silvanet Wildfire Sensor, der essentielle Zeit in der Brandbekämpfung spart. An Baumstämmen befestigte Sensoren detektieren unverkennbare Gase wie Wasserstoff und Kohlenmonoxid frühzeitig und alarmieren Feuerwehrleute – noch bevor Satelliten oder Kameras offene Flammen registrieren. Eine deutsche Startup-Firma nutzt hierbei Künstliche Intelligenz in ihren solarbetriebenen Sensoren, um zwischen echten Bränden und anderen Störungen zu unterscheiden.
Technologische Helfer im Team der Waldüberwachung
Ein weiteres Hilfsmittel der modernen Forstwirtschaft ist der digitale Dendrometer Treevia. Während ein Baum wächst, dehnt sich das elastische Band um seinen Stamm aus und sendet Daten direkt an einen Computer. Diese Technik, entwickelt von einer brasilianischen Firma, lässt sich sogar an Jungbäumen befestigen. Sie beinhaltet zudem Sensoren für Feuchtigkeit und Hitze, ermöglicht so wertvolle Einblicke in die klimatischen Auswirkungen auf wiederaufgeforstete Gebiete. Die Verbindung von Technologie und Natur eröffnet ungeahnte Möglichkeiten zur Erhaltung unserer Wälder.