- Die fortschreitende Digitalisierung ermöglicht unabhängigkeitsfördernde Bauplanung für pflegebedürftige Personen. Das Projekt BIM-4-CARE nutzt moderne Technologien, um Wohnraumplanung und Pflege nahtlos zu integrieren. Ein intelligentes Planungstool wird entwickelt, um individuelle Wohnsituationen einschätzen und anpassen zu können. Ein Demonstrator generiert spezifische Empfehlungen zur Wohnraumanpassung mittels KI-verarbeiteter Daten. Langfristiges Ziel ist ein automatisiertes, vernetztes System zur umfassenden Wohnraumplanung.
Die fortschreitende Digitalisierung bietet neue Möglichkeiten in der Bauplanung, um ein selbstbestimmtes Leben für pflegebedürftige Menschen zu ermöglichen. Oftmals sind bauliche Anpassungen erforderlich, damit diese Personen in ihrem vertrauten Umfeld bleiben können. Jedoch mangelt es häufig an einer einheitlichen Planungsgrundlage, was zu Verzögerungen und Unsicherheiten führen kann. Hier setzt das Projekt BIM-4-CARE an, um mithilfe moderner technologischer Ansätze Barrieren zu überwinden und die Pflegepraxis direkt in die Wohnraumplanung zu integrieren.
Das innovative Projekt wird von einer Kooperation zwischen dem Bundeswirtschaftsministerium und der Hochschule Darmstadt durchgeführt. Es umfasst die Entwicklung eines intelligenten Planungstools, das auf digitalen Technologien und einem vernetzten Datenaustausch basiert. Dieses Tool zielt darauf ab, individuelle Wohnsituationen realistisch einzuschätzen und zukunftssicher zu gestalten. Dabei werden persönliche Bedürfnisse, physische Einschränkungen und mögliche Krankheitsverläufe berücksichtigt.
BIM-4-CARE: Die praktische Umsetzung
Der Herzstück des Projekts, ein neuer Demonstrator, illustriert die künftige Praktikabilität dieses Ansatzes. Als digitales Planungswerkzeug generiert er auf Basis eines Fragebogens spezifische Empfehlungen zur Wohnraumanpassung. Dieser Fragebogen, der in Zusammenarbeit mit Pflegeeinrichtungen entwickelt wurde, sammelt essentielle Informationen wie Pflegegrad, Mobilitätsstatus und Gesundheitsbedingungen. Die integrierte künstliche Intelligenz verarbeitet die Daten und erstellt maßgeschneiderte Aktionspläne. Diese umfassen bauliche Änderungen wie breitere Türen oder Treppenlifte und alltagsnahe Anpassungen wie Haltegriffe oder Beleuchtungssysteme.
Zukunftsausblick auf vernetzte Wohnraumplanung
Obwohl der Demonstrator derzeit manuell Daten erfasst, zielt das langfristige Ziel auf ein umfassend vernetztes System ab, das alle relevanten Informationen automatisiert erfasst. Mit dem SmartLivingNEXT-Datenraum sollen bauliche, gesundheitliche und pflegebezogene Daten miteinander verwoben werden. Die KI-gesteuerte Analyse wird individuelle Handlungsempfehlungen ableiten, die auf einem breiten Spektrum an Potenzialen basieren. Dieses innovative Konzept verspricht eine erhebliche Erleichterung in der Planung pflegegerechter Wohnräume und trägt zur Erhöhung der Lebensqualität pflegebedürftiger Menschen bei.
Das Projekt BIM-4-CARE repräsentiert einen wichtigen Schritt in Richtung smarter und inklusiver Wohnraumentwicklung durch den gezielten Einsatz digitaler Technologien. Die Entwicklungen in diesem Bereich könnten schon bald einen tiefgreifenden Einfluss auf das selbstbestimmte Leben älterer und pflegebedürftiger Menschen haben.