- Elektroleitungen aus druckbarer Tinte sind ein Schwerpunkt der Forschung von Alice Lassnig an der Montan-Uni Leoben. Die Wissenschaftlerin wurde für ihre Arbeiten zu Verformungsmechanismen und Belastungsverhalten ausgezeichnet. Lassnigs Untersuchung des Delaminationsverhaltens metallischer Schichten trägt zur Verbesserung der Materialzuverlässigkeit bei. Gedruckte Elektronik findet Anwendung in Bereichen wie medizinischen Diagnosen und industriellen Überwachungen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit und Nähe zur Industrie in Leoben fördert Forschung und persönliche Entwicklung.
Elektroleitungen aus Tinte haben Einzug in die moderne Forschung gehalten. Der Fokus auf brüchige Kontaktzonen und druckbare Elektronik wird an der Montan-Uni Leoben von der Wissenschaftlerin Alice Lassnig vorangetrieben. Ihre Forschung, die sich mit Verformungsmechanismen und der Analyse von Belastungsverhalten befasst, wurde jüngst ausgezeichnet. In dieser Disziplin ist das Phänomen des “Kaputtgehens” ein zentrales Thema. Lassnig hat ihre Expertise seit ihrer Diplomarbeit, die sich mit Mikroschweißverbindungen unter zyklischer Belastung beschäftigt, stetig vertieft.
Seit 2017 widmet sich Lassnig als Postdoc der Zuverlässigkeit von Dünnschichtsystemen. Ihre Erfolge umfassen auch eine präzise Erforschung des Delaminationsverhaltens metallischer Schichten auf spröden Substraten. Mit neuen Methoden verbessern sich die Haltbarkeit und die Verhinderung von Materialversagen erheblich. Internationale Erfahrungen, die sie durch ein Jahr in den USA sammelte, stärkten ihre Forschung. Diese Auslandserfahrungen wurden durch ein weiteres Stipendium, mit ihrer Familie im Schlepptau, nochmals bereichert.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Forschung und Industrie bieten ein breites Spektrum möglicher Anwendungen für Lassnigs Arbeit. Vor Kurzem übernahm sie die Leitung am Lehrstuhl für Chemie der Kunststoffe, mit einem speziellen Fokus auf funktionale Schichten und Leiterbahnen, die nunmehr gedruckt oder gezeichnet werden. Die Anforderungen an die verwendete Tinte sind hoch: Sie muss nicht nur verlässlich Signale übertragen, sondern gleichzeitig biegsam und dehnbar sein, sowie eine optimale Haftung bieten. Diese Techniken haben das klassische Löten in vielen Bereichen ersetzt.
Anwendungsbereiche der gedruckten Elektronik
Gedruckte Elektronik hat vielseitige Einsatzmöglichkeiten, die von der medizinischen Diagnostik in Form von smarten Pflastern zur Überwachung der Wundheilung bis zur Überprüfung von Strukturen in Bauwerken und industriellen Anwendungen reichen. Das Ziel ist stets, Schäden frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit an der Montan-Uni und die Nähe zur Industrie bieten hierfür eine ideale Forschungsumgebung. Die Stadt Leoben überzeugt mit ihrer Lebensqualität, die sowohl wissenschaftliche als auch persönliche Entwicklung unterstützt. Auch persönliche Interessen wie das Geigenspiel sind hier neu ins Leben gerufen worden – inspiriert durch die musikalische Bildung der eigenen Kinder.
Alice Lassnig, eine Wegbereiterin in der gedruckten Elektronik, lässt ihrer Kreativität in Forschung und Freizeit freien Lauf. Ihre Leistungen und Methodiken sind nicht nur bahnbrechend, sondern auch ein Beispiel für die Synergie von Wissenschaft und Praxis.