Das Fraunhofer IAO präsentiert ein wegweisendes Whitepaper, das sich mit der konzeptionellen Einordnung von Musealen Ökosystemen befasst. Das Forschungsteam hat aus den Erkenntnissen des »Museum Innovation Network« ein neues Verständnis für Museen entwickelt und inspiriert zu einem innovativen Kollaborationsdenken im kulturellen Bereich.
Das Whitepaper »Das Museale Ökosystem« des Fraunhofer IAO gibt einen neuen Blick auf das Gefüge der sozialen, gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Akteure sowie Akteurinnen und legt ein Zukunfts-Modell für die praktische Anwendung vor.
Der Begriff des Ökosystems ist bereits aus der Biologie oder aus der Wirtschaft bekannt. In Bezug auf Innovationen meint ein Ökosystem einen Raum oder ein Netzwerk, in dem Werte geschaffen werden. Das Museale Ökosystem ist Teil des kulturellen Ökosystems und umfasst alle Akteurinnen und Akteure, die Schnittmengen zu Museen haben. Dazu gehören die Stadtentwicklung, das Tourismusmanagement und auch die umliegenden Geschäfte und Lokalitäten.
Das Modell des Musealen Ökosystems verfolgt verschiedene Nutzenpotenziale, die sich auf die Ziele von musealen Institutionen auswirken. Dazu gehören das Sichtbarmachen und Gewinnen von interessanten Partnerschaften, sich im Netzwerk auszuhelfen und Schwarm-Effekte zu erzeugen und zu nutzen.
Um eigene museale Ökosysteme zu erfassen, kann die Methode des »Ökosystem-Mappings« unterstützen. Auf Basis des Mappings können bestehende Partnerschaften aufgezeigt werden, sowie Whitespots und zukünftige Potenziale identifiziert werden. Die Visualisierung in Form eines Spinnennetzes hilft dabei, Partner und Verbindungen zwischen ihnen darzustellen.
Soziale Innovationen sind von Zusammenarbeit und kollektivem Wissensaustausch geprägt. Das vom Fraunhofer IAO initiierte »Museum Innovation Network« zielt darauf ab, verschiedene Kultureinrichtungen zusammenzubringen, um gemeinschaftliche Entwicklung von Strategien, Konzepten und Lösungen zu unterstützen. In Zusammenarbeit mit kulturellen Einrichtungen können somit Ökosysteme skizziert werden, mögliche Kollaborationsherausforderungen und Wertschöpfungspotenziale identifiziert werden und der Austausch untereinander gestärkt werden.