- Ein transatlantisches Team aus Österreich und den USA entwickelt ein Drohnenkonzept für Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Herzstillstand. Die Kombination von Drohnen und Videoverbindungen steigert die Qualität der Reanimationsmaßnahme signifikant. Drohnen können Defibrillatoren schneller zu schwer zugänglichen Orten transportieren und somit Eingriffszeiten erheblich reduzieren. Globale Statistiken zeigen die Dringlichkeit, innovative Lösungen wie Drohnen in der Notfallmedizin zu integrieren. Zukunftsweisende Technologien wie Drohnen könnten die Überlebensraten bei Herzstillständen außerhalb von Krankenhäusern steigern.
In der theoretischen Welt kennt jeder den Ablauf der Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Herzstillständen. Doch was geschieht, wenn sich dieses Wissen in eine reale Notsituation überführen muss? Herkömmlicherweise erfolgte die Unterstützung über Telefonverbindungen mit den jeweiligen Notrufzentralen. Ein innovativer Ansatz wurde jedoch von einem transatlantischen Team aus Österreich und den USA entwickelt, bei dem Drohnen eine zentrale Rolle spielen. Durch den Einsatz einer Drohne kann eine visuelle Verbindung zwischen Laienhelfern und Notfallmedizinern hergestellt werden. Diese Verbindung steigert die Wirksamkeit der Reanimationsmaßnahmen spürbar, wie eine detaillierte Untersuchung mit speziellen Simulationspuppen – den sogenannten Feedbackpuppen – aufzeigte.
Einfluss von Drohnen auf Reanimationsqualität
Telefonanweisungen sind in der Regel rein auditiv und daher in ihrer Effektivität limitiert. Die Wissenschaftler, einschließlich Notrufexperten aus Niederösterreich und Fachleuten der Brown University in Rhode Island, erprobten in einem umfassenden Experiment, ob visueller Input der CPR durch Videosignale die Qualität der Maßnahmen bzw. Handgriffe verbessern könnte. In der Studie wurden Laienhelfern acht Minuten zur Durchführung der Herz-Lungen-Wiederbelebung an einer Feedbackpuppe zur Verfügung gestellt. Bei dieser Untersuchung erhielten die Probanden entweder traditionelle telefonische Unterstützung oder eine Zusatzanweisung mittels Drohnentechnologie, die eine Videoverbindung zu einem erfahrenen Notfallmediziner herstellte.
Die Ergebnisse waren bezeichnend: Mit visueller Unterstützung erhöhten sich die Qualitäten der Reanimationsversuche. Dies spiegelte sich insbesondere in einer merklich tieferen Brustkompression wider, die im Durchschnitt bei 49 Millimetern lag, verglichen mit 40 Millimetern bei rein audiovisueller Anleitung. Ferner wurde eine höhere Anzahl von Herzmassagen in angemessener Tiefe ermittelt, begünstigt durch die visuelle Anleitung über die Drohne.
Drohnen: Zukünftiger Helfer in der Notfallmedizin
Der Einsatz von Drohnen in der medizinischen Notfallhilfe weist ein enormes Potenzial für die Zukunft auf. Die innovative Nutzung dieser Flugtechnologie bei Laien-Reanimatoren, insbesondere bei plötzlichen Herzstillständen, könnte lebensrettend sein. Vor kurzem konnte bei einem Versuch in Südtirol, bei dem Defibrillatoren in schwer zugänglichen Naturgebieten per Drohne ausgeliefert wurden, ein statistisch signifikanter Unterschied bei den Eingriffszeiten dokumentiert werden. Während der Zeitraum zwischen Alarmierung und Definutzung bei Drohneneinsatz nur 2,2 Minuten betrug, dauerte es im traditionellen Modell, bei dem ein Zeugelauf zum nächsten festinstallierten Defibrillator hinlegen muss, durchschnittlich 12,4 Minuten.
Globale Statistiken offenbaren die Dringlichkeit, die Effektivität solcher Neuerungen zu nutzen: Im Durchschnitt zählt man weltweit 55 Herzstillstände pro 100.000 Einwohner jährlich außerhalb von Krankenhäusern. Die Überlebensraten in solch dramatischen Szenarien können erheblich gesteigert werden, wenn automatisierte externe Defibrillatoren innerhalb der kritischen ersten Minuten zum Einsatz kommen. Zukunftsweisende Technologien wie Drohnen bieten aufregendes Potenzial, diese Zeitspanne und die damit verbundene Sterblichkeitsrate zu reduzieren.