- Die Macher von “Fortnite” haben einen Rückschlag bei ihren Plänen in der EU erlitten.
- Apple sperrte den Entwickler-Account von Epic Games aus.
- Apple muss durch das Digitalgesetz DMA in der EU zulassen, dass Anwendungen aus anderen Quellen als dem App Store geladen werden dürfen.
- Epic bezeichnete die Verbannung des Entwickler-Accounts als Vergeltung für die Kritik an Apples Umsetzung der DMA-Vorgaben.
- Der lange Streit zwischen Epic und Apple begann mit einem Versuch von Epic, die Abgaben an Apple zu umgehen.
Die Macher des Online-Spiels „Fortnite“ haben einen Rückschlag bei ihren Plänen erlitten, in der EU auf das iPhone zurückzukehren: Apple sperrte den dafür vorgesehenen Entwickler-Account aus. Der Konzern betonte am Mittwoch, nach früheren Regelverstößen der Entwicklerfirma Epic Games sei vor Gericht sein Recht bestätigt worden, sie von der Plattform zu werfen.
Mit dem Greifen des Digitalgesetzes DMA (Digital Markets Act) muss Apple in der EU erstmals zulassen, dass auf dem iPhone auch Anwendungen aus anderen Quellen als dem hauseigenen App Store geladen werden dürfen. Epic will das nutzen, um das seit August 2020 nach einem Regelverstoß aus dem App Store verbannte „Fortnite“ zumindest in der Europäischen Union auf das iPhone zurückzubringen.
Epic Games Frames Apple
Epic machte die neue Kontroverse am Mittwoch in einem Blogeintrag öffentlich. Demnach sperrte Apple bereits am 2. März einen wenige Wochen zuvor eingerichteten schwedischen Entwickler-Account von Epic Games aus. In dem ebenfalls veröffentlichten Brief der Anwälte heißt es, Epic sei „nachweislich nicht zu vertrauen“.
Die Regelverstoße
Auslöser für den langen Streit war ein Versuch von Epic, mit Hilfe eines Tricks die Abgabe von 30 Prozent vom Kaufpreis umgehen, die Apple bei Geschäften in seinem App Store einbehält. An den App-Prüfern des Konzerns wurde eine Version der Anwendung mit verstecktem Software-Code durchgeschleust, der Nutzer virtuelle Artikel auch an Apple vorbei kaufen ließ. Apple warf „Fortnite“ wegen der Regel-Verletzung aus dem App Store. Epic zog dagegen vor Gericht in den USA, verlor aber in allen Instanzen.
Vergeltungsaktion
Epic bezeichnete die Verbannung des schwedischen Entwickler-Accounts als Vergeltung für die scharfe Kritik von Firmenchef Tim Sweeney an Apples Umsetzung der DMA-Vorgaben. Er hatte die geplanten Apple-Regeln für andere App-Marktplätze unter anderem als „Müll“ bezeichnet und dem Konzern unter anderem vorgeworfen, damit den Wettbewerb bremsen zu wollen. Apple führt in den neuen Bedingungen unter anderem nach einer Milliion Downloads einer App in einem Zwölfmonatszeitraum eine Abgabe von 50 Cent für jede weitere Erstinstallation ein. Die Entwickler können aber auch im alten Modell bleiben und ihre Apps nur über Apples App Store vertreiben. Der Konzern nennt App-Installationen aus anderen Quellen ein Sicherheitsrisiko.