- Microsoft hat eine russische Desinformationskampagne gegen eine US-Präsidentschaftskandidatin aufgedeckt. Eine Gruppe namens Storm-1516 verbreitete gefälschte Verschwörungstheorien und ein manipuliertes Video über eine fiktive Fahrerflucht. Storm-1516 wird als kremlnahe Internet-Trollfabrik bezeichnet und in Zusammenhang mit verstärkter russischer Einflussnahme vor den US-Wahlen gebracht. Microsoft erklärte, dass Storm-1516 Ende August begonnen habe, neue, diskreditierende Inhalte zu kreieren. Eine gefälschte Webseite namens „KBSF-TV“ und soziale Medien wurden verwendet, um die Desinformation zu verbreiten.
Microsoft behauptet, eine russische Desinformationskampagne gegen eine US-Präsidentschaftskandidatin aufgedeckt zu haben. Eine Gruppe namens Storm-1516 soll haarsträubende, gefälschte Verschwörungstheorien verbreitet haben. Der Softwarekonzern weist in diesem Zusammenhang auf ein Video hin, das online kursiert und der Vizepräsidentin von 2011 fiktive Fahrerflucht nach einem Autounfall mit einem 13-jährigen Mädchen unterstellt. Storm-1516, nahe dem Kreml verortet und als Internet-Trollfabrik bekannt, wird als Urheber genannt. Diese Enthüllung füge sich in ein Muster verstärkter politischer Einflussnahme Russlands vor den US-Wahlen im November ein. Eine Stellungnahme der russischen Botschaft in Washington blieb aus.
Geplante Einflussnahme auf die Wahlen
Nach dem Verzicht des Präsidenten auf eine erneute Kandidatur, sei es russischen Einflussoperationen zunächst schwergefallen, ihre Aktivitäten neu auszurichten, so Microsoft weiter. Ende August hätte Storm-1516 jedoch damit begonnen, neue Inhalte zu kreieren, um Harris und ihren Vizepräsidentenkandidaten durch wilde Falschmeldungen zu diskreditieren. Spezifisch wird Sandu-1516 vorgeworfen, Videos zu produzieren, in denen Schauspieler als Whistleblower oder Journalisten auftreten und skandalöse Falschinformationen verbreiten. Auch bei dem Video zur angeblichen Fahrerflucht soll ein Schauspieler als das angebliche Opfer aufgetreten sein, das seither angeblich gelähmt sei. Diesen Informationen zufolge bezahlte Storm-1516 den Schauspieler für seine Mitwirkung, um die falsche Geschichte zu verbreiten.
Fake-Webseite und soziale Medien
Zusätzlich wurde eine gefälschte Webseite eines nicht-existierenden Nachrichtensenders, genannt „KBSF-TV“, erstellt, um die fabrizierte Geschichte zu verbreiten. Das manipulierte Video fand auch weite Verbreitung auf sozialen Medien, darunter die Plattform X.com, und soll schätzungsweise 2,7 Millionen Mal angeklickt worden sein. Parallel dazu hat das US-Justizministerium Klage gegen zwei Mitarbeiter des russischen Staatssenders RT wegen Geldwäsche im Zusammenhang mit mutmaßlichen Beeinflussungsversuchen bei den bevorstehenden Wahlen eingereicht. Meta, das Unternehmen hinter Facebook, Instagram und weiteren Plattformen, hat reagiert, indem es RT und andere russische Staatsmedien weltweit von seinen Netzwerken verbannt hat. Begründet wurde diese Maßnahme mit „ausländischen Einmischungsaktivitäten“ und der Verbreitung von Falschnachrichten.
Die Enthüllungen rund um Storm-1516 sind ein weiteres Beispiel für die anhaltenden Bemühungen staatlicher Akteure, demokratische Prozesse in den USA zu beeinflussen und zu stören.