- Der Nachfolger des Joker-Films fand weder kritisch noch kommerziell Anklang. Tim Dillon kritisierte den Film scharf und bezeichnete ihn als chaotisch und plotlos. Der neue Filmversuch mit Joaquin Phoenix und Lady Gaga scheiterte aufgrund mangelnder kohärenter Handlung. “Joker: Folie à Deux” konnte nicht an den finanziellen Erfolg des Vorgängers anknüpfen. Der Charakter Joker ist durch Wiederholungen stark ausgelaugt und hat an Komplexität und Relevanz verloren.
Es lässt sich ohne Umschweife feststellen, dass der Nachfolger im Joker-Universum nicht die gleiche wohlwollende Aufnahme fand wie sein Vorgänger. Der Film scheiterte sowohl kritisch als auch kommerziell und einer der Schauspieler, der darin auftrat, spart nun nicht mit Kritik. Komiker Tim Dillon, der eine kleinere Rolle im Film spielt, hat ihn jüngst als “den schlechtesten Film aller Zeiten” bezeichnet. Dillon erklärte, dass nach dem ersten Joker-Film viele Diskussionen entstanden, wonach dieser bei sogenannten Incels und anderen Zielgruppen, die als problematisch angesehen wurden, beliebt gewesen sei. Dies führte zu Diskussionen über die Botschaften von männlicher Wut und Nihilismus, die der Film vermittelte.
Eine Wendung ins Absurde
Daraus resultierte offenbar der Versuch, mit dem neuen Film in eine völlig andere Richtung zu gehen. Was folgte, war der Einsatz von Joaquin Phoenix und Lady Gaga in einer Handlung, die Dillon als chaotisch und plotlos beschreibt. Während der Dreharbeiten habe er mit Kollegen darüber gesprochen, dass das Projekt zum Scheitern verurteilt sei, da es an einer kohärenten Handlung mangele. Die spärlichen Versatzstücke der Geschichte, wie eine angedeutete Romanze im Arkham Asylum, hätten jeglichen Unterhaltungswert verloren, sodass der Film nicht einmal im Hass genießbar sei.
Einen Titan der Leinwand entthronen
Ob man nun mit Dillons Analyse übereinstimmt oder nicht, bleibt zweitrangig, da das breite Publikum ebenfalls höchst unzufrieden mit dem Endergebnis war. Schließlich konnte “Joker: Folie à Deux” bei Weitem nicht die Einnahmen erzielen, die sein Vorgänger erreichte. Dies deutet darauf hin, dass Hollywood möglicherweise den einst ikonischen Charakter zu stark ausgeschlachtet hat. Ursprünglich galt der Joker als komplexer und dreidimensionaler Antagonist, der weit über die gängigen Klischees hinausging.
Was einst ein ausgesprochen wertvoller und vielseitiger Charakter war, ist mittlerweile zu einem überaus oft erzählten Witz ohne Pointe verkommen. Die ehemalige Vielschichtigkeit des Jokers droht in einer Endlosschleife von Wiederholungen zu ertrinken, wodurch er seine einstige Relevanz und Frische einbüßt. In der heutigen Zeit steht die Gefahr im Raum, dass der Joker, von einem Antihelden zum Spottobjekt reduziert, nur noch ein Schatten seines einstigen Selbst ist.