- Trump plant Zölle auf EU-Autos, um amerikanische Fahrzeuge populärer zu machen. Die Ankündigung führte zu Kurseinbrüchen bei europäischen Automobilaktien. Trump zeigt eine besondere Abneigung gegen deutsche Autos, trotz ihrer Rolle in der US-Wirtschaft. Deutsche Autobauer haben erhebliche Investitionen in den USA getätigt. Hohe Zölle könnten den globalen Automobilhandel und Investitionen beeinträchtigen.
Der amerikanische Präsident Trump hegt die Vision, amerikanische Fahrzeuge im europäischen Markt beliebter zu machen, während er gleichzeitig den Kauf europäischer Autos in den USA reduzieren möchte. Um diesem Plan Nachdruck zu verleihen, kündigte er am Sonntagabend neue Zölle auf EU-Unternehmen an, die “definitiv kommen” sollen. Ein drohender Zoll von 25 Prozent auf Autimporte aus der EU könnte leicht einen Handelskonflikt auslösen. Die Reaktionen an den Märkten folgten prompt: Die Aktien von Stellantis und Volkswagen fielen um 6,8 bzw. 5,6 Prozent, Volvo um 6,5 Prozent, während Mercedes-Benz, BMW und Porsche Verluste zwischen 3,6 und 4,3 Prozent einfuhren.
Eine Besondere Abneigung gegen Deutsche Autos
Obwohl Trump generell gegen EU-Autos vorgeht, hat er eine besondere Abneigung gegen deutsche Fahrzeuge. Laut einem Bericht des deutschen Magazins WirtschaftsWoche äußerte Trump gegenüber dem französischen Präsidenten Macron, dass er keine weiteren Mercedes auf der New Yorker Fifth Avenue sehen wolle. Zudem fragte er, warum die Deutschen so wenige Chevrolets kaufen, während Amerikaner BMWs bevorzugen. Diese Konversation wurde im November bestätigt, als die ehemalige deutsche Kanzlerin Angela Merkel erklärte, Trump sei “besessen von der Vorstellung, dass es zu viele deutsche Autos in New York gäbe.” Ironischerweise enthält Trumps private Autosammlung selbst mehrere Luxusfahrzeuge europäischer Marken, darunter ein Mercedes-Benz SLR McLaren.
Die Rolle der Deutschen Fertigung in den USA
Diese Begeisterung für in Deutschland hergestellte Autos ist umso seltsamer, wenn man bedenkt, dass viele dieser Fahrzeuge tatsächlich in den USA produziert werden. Seit den 1990er Jahren betreiben deutsche Autobauer wie Volkswagen, BMW und Mercedes große Produktionsstätten in den Vereinigten Staaten. Sie haben Milliarden investiert und generieren tausende Arbeitsplätze. So befindet sich zum Beispiel das größte BMW-Werk der Welt in South Carolina, wo im letzten Jahr 396.000 Fahrzeuge gefertigt wurden. Auch andere Marken wie Porsche und Daimler produzieren in den USA, tragen erheblich zur lokalen Wirtschaft bei und sichern Arbeitsplätze.
Neue Handelsspannungen im Automobilsektor
Trumps Ideen, europäische Autobauer zur Produktion in den USA zu zwingen, ignorieren die Tatsache, dass internationale Fertigungsnetzwerke längst fester Bestandteil der Branche sind. Auf der anderen Seite könnten hohe Zölle den globalen Handel erheblich beeinträchtigen und Automobilproduzenten zwingen, ihre Investitionen zu reduzieren. Auch würde eine Erhöhung der Einfuhrzölle die Kosten für Endverbraucher ansteigen lassen, was sich nicht nur in den Preisen für importierte Fahrzeuge, sondern auch auf heimische Modelle auswirkt. Amerikanische Hersteller werden davon nicht profitieren, da europäische Verbraucher kein starkes Interesse an US-Autos zeigen. Europäische Standards in Bezug auf Sicherheit und Emissionen machen den Kauf heimischer Produkte oft attraktiver.
Zukünftige Herausforderungen für Automobilmärkte
Die EU erhebt aktuell einen Einfuhrzoll von 10 Prozent auf Autos, während die USA lediglich 2,5 Prozent berechnen. Trotz dieser Zahlen bleibt der europäische Markt skeptisch gegenüber amerikanischen Fahrzeugen, insbesondere im Bereich der SUVs und großen limousinen. Amerikanische Modelle sind im Vergleich oft größer und weniger kraftstoffeffizient, was in Ländern mit weniger subventionierten Kraftstoffpreisen unattraktiv ist. Während die globale Automobilindustrie sich zunehmend elektrisch orientiert, könnte ein Festhalten an althergebrachten Technologien, wie es Trump nahelegt, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der US-Autobranche schwächen.