- Polizei und Nationalgarde verhafteten mindestens 56 Personen bei Protesten in Los Angeles gegen verstärkte ICE-Razzien. CBS News berichtete über einen drastischen Anstieg der ICE-Festnahmen auf über 2.000 Personen pro Tag im Juni. Kalifornischer Gouverneur Gavin Newsom kritisierte den Einsatz der Nationalgarde als Schaffung einer Krise durch die Trump-Administration. Amnesty International äußerte Bedenken über den Einsatz bewaffneter Truppen, die die Meinungsfreiheit unterdrücken könnten. Internationale Abkommen warnen vor Risiken des Einsatzes kinetischer Projektile gegen Demonstranten.
An einem turbulenten Wochenende für die US-Innenpolitik verhafteten Polizei und Nationalgarde mindestens 56 Personen, die in Los Angeles demonstrierten. Am Freitag, dem 6. Juni, begaben sich mehrere Gruppen auf die Straßen, um gegen die verstärkten Razzien der Einwanderungs- und Zollbehörde zu protestieren, deren Intensität und Anzahl in den letzten Monaten stark zugenommen haben. CBS News berichtete, dass ICE in der ersten Juniwoche mehr als 2.000 Personen pro Tag festnahm, ein erheblicher Anstieg im Vergleich zum Durchschnitt von 660 in den ersten 100 Tagen von Donald Trumps zweiter Amtszeit.
Unruhen und Heftige Reaktionen
Der Einsatz der Nationalgarde zur Bewältigung dieser lokalen Situation alarmierte den kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom, der die Trump-Administration beschuldigte, eine “Krise zu schaffen.” Gleichzeitig kritisierten andere zivilgesellschaftliche Gruppen die staatliche Reaktion auf die Proteste. Amnesty International äußerte Bedenken über den Einsatz bewaffneter Truppen in Wohngebieten, was weniger dem Schutz der Gemeinschaft als vielmehr der Unterdrückung von Meinungsäußerungen und der Verbreitung von Angst diene. Demonstranten standen während der Auseinandersetzungen der Nationalgarde und der Polizei des Los Angeles Sheriff’s Office gegenüber. Beide Organisationen waren mit Waffenformen ausgestattet, die zum Zerstreuen der Proteste eingesetzt wurden. Unter diesen Geräten befinden sich der PGL-65 und andere „weniger tödliche“ Munitionsemitter, welche von Strafverfolgungsbehörden eingesetzt werden.
Waffenverbot und Internationale Standards
Viele Länder, darunter Kanada, verbieten den Einsatz dieser „nicht-letalen Waffen“ zur Kontrolle von Demonstrationen. Solche Verbote sind in Waffenregelungen verankert, welche die Nutzung von Waffen mit bestimmten Kalibergrößen stark einschränken, es sei denn, sie sind für die Neutralisierung von Sprengsätzen bestimmt. Obwohl Kanada eines der wenigen Länder ist, das den PGL-65 explizit verbietet, warnen zivilgesellschaftliche Organisationen weiterhin vor den potenziellen Gefahren dieser Geräte. In Los Angeles nutzt die Polizei zudem andere „weniger tödliche“ Werfer gegen Demonstranten. Untersuchungen deckten auf, dass diese Waffen dem Defense Technology 40mm Single-Shot-Launcher entsprechen. Videos zeigen, wie Polizeibeamte diese Technologie während der Proteste eingesetzt haben. Internationale Abkommen, wie die Genfer Konventionen, senden klare Empfehlungen bezüglich des Einsatzes kinetischer Projektile: Das Zielen auf das Gesicht oder in belebte Gebiete sei stark riskant und sollte vermieden werden, um schwere Verletzungen zu verhindern.
Globale Perspektive
Während Staaten die spezifischen Modelle ihrer kurzzeitigen Waffen oft geheim halten, sind Transparenz und Verantwortlichkeit entscheidend. Nur wenige Länder wie Kanada dokumentieren transparent Marken und Modelle ihrer „nicht-letalen“ Waffen. Der Einsatz solcher Waffen in sozialen Protesten wird oft von internationalen Organisationen wie Amnesty International dokumentiert, welche die Anwendung als missbräuchlich bezeichnen. Trotz der Bezeichnung “weniger tödlich” können diese Waffen schwerwiegende Verletzungen und Menschenrechtsverletzungen verursachen. Solche Vorfälle lenken die Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit eines globalen Dialogs über die moralischen und rechtlichen Implikationen des Einsatzes dieser einschüchternden Mittel bei der Kontrolle von Demonstrationen.