- Das Phänomen der “blank sailings” führt zu zunehmenden Reiseausfällen in der Containerschifffahrt. Die Handelsmaßnahmen der USA unter der Trump-Regierung haben zu einem Anstieg der gestrichenen Fahrten zur US-Westküste geführt. Preissteigerungen für Konsumgüter sind wegen Knappheit und anhaltenden Zollverhandlungen wahrscheinlich. Es besteht die Gefahr, dass temporäre Streichungen zu dauerhaften Änderungen im Welthandel führen. Die globale Schifffahrtsindustrie steht vor Mehrkosten und Ineffizienzen, die die Lebenshaltungskosten beeinflussen könnten.
In der Milliarden-Dollar-Container-Schifffahrtsindustrie, die Waren rund um den Globus transportiert, existiert ein Phänomen namens “blank sailings”. Stellen Sie sich die weltweite Handelsökonomie auf See wie ein Bussystem vor. Wenn Betreiber dieser Unternehmen erkennen, dass nicht genügend Nachfrage besteht, um eine Route zu rechtfertigen, wird eine Fahrt gestrichen. Dies spiegelt sich ebenso in der Schifffahrt wider. Erkennt eine Rederei, dass nicht genug Buchungen vorhanden sind, um eine Standardroute zu rechtfertigen, wird die Reise gestrichen und die Waren werden mit späteren Schiffsladungen zusammengelegt. In den letzten Monaten stellt dieses Phänomen aber keine Routine mehr dar.
Steigende Unsicherheit im Handel
Die Auswirkungen der damaligen Handelsmaßnahmen der USA unter der Regierung von Donald Trump haben Schifffahrtsrouten verändert. Häufig wurden Transporte über den Pazifik pausiert oder abgesagt. Angepasst auf die neuesten Daten einer Forschungsfirma, ist die Anzahl an Streichungen der Fahrten auf der Route zur US-Westküste dramatisch angestiegen. Der Hafen von Los Angeles, der größte des Landes, spürt die Konsequenzen dieser Entwicklung stark und muss mit bedeutenden Kapazitätseinbußen rechnen. Vergleichszahlen zum Vorjahr zeigen einen deutlichen Rückgang der Importe in ähnlichen Zeitfenstern. Eine Rückläufigkeit solcher Art sei, laut Experten, beispiellos in der Geschichte der Containerisierung.
Vorzeichen für die Konsumenten
Die Lage beeinflusst auch Konsumenten. Während Verhandlungen über Zollniveaus zwischen der US-Regierung und anderen Ländern andauern, können Abkommen die Handelsdynamik schnell ändern. Bis dahin sind Preissteigerungen für Güter, die unter Knappheit leiden, kaum zu vermeiden. Eine kürzliche Äußerung von Trump verdeutlicht dies: Sollten Veränderungen fortbestehen, wird die Verfügbarkeit viele Konsumwaren einschränken und Preise in die Höhe treiben. Doch selbst vorausschauende Analysen des Containerverkehrs bieten keine Garantie für zukünftige Handelsmuster.
Langfristige wirtschaftliche Auswirkungen
Grundlegende Unsicherheiten plagen die globalen Verkehrs- und Handelswege. Die Möglichkeit, dass aus temporären Reiseausfällen permanente Routenstreichungen werden, lässt auf strukturelle Veränderungen im Welthandel schließen. Dies würde schwerwiegende ökonomische Konsequenzen bedeuten. Prognosen deuten darauf hin, dass potenzielle Stabilisierungsperioden die Lage weiterhin unvorhersehbar machen werden. Vor allem in den Monaten Juni bis Oktober könnten Entscheidungen über neue Zölle erneut Druck auf die globalen Lieferketten ausüben. Länder wie Vietnam oder Kambodscha, die als Ersatzregionen für die Nachfrage aufgestellt werden, könnten den Bedarf nicht ausreichend decken, was zu einem weiteren Preisanstieg führen würde.
Die globale Schifffahrtsindustrie muss sich neu positionieren, insbesondere wenn zusätzliche Gebühren für chinesische Schiffe in den USA Realität werden könnten. Diese Unsicherheiten bedeuten Mehrkosten und Ineffizienzen im Handel. Verbraucher sollten auf diese Entwicklungen achten, denn sie deuten auf steigende Lebenshaltungskosten hin und laden zur kritischen Auseinandersetzung mit der globalen Handelspolitik ein.