- Preisanstiege bei alltäglichen Produkten können den Erwerb erschweren, besonders bei aus China importiertem Sexspielzeug, das mit hohen Zöllen belastet wird. Unternehmen wie Dame und Unbound spüren die Auswirkungen der Zölle erheblich, was zu Preissteigerungen und neuen Gebühren führt. Strategien wie Lagerbestandskontrolle und Anpassung der Geschäftspraktiken werden genutzt, um die Belastungen abzufedern. Kleine Unternehmen, insbesondere solche, die von Frauen gegründet wurden, sind besonders von den Zöllen betroffen und verfügen oft nicht über die notwendigen Ressourcen, um damit umzugehen. Die anhaltend hohen Zölle gefährden nicht nur die Geschäftstätigkeit kleinerer Unternehmen, sondern führen auch zu Unsicherheit bei Verbrauchern und in der Branche.
Der Erwerb von Produkten, selbst von Dingen des alltäglichen Lebens, kann durch unverhoffte Preisanstiege erschwert werden. Offensichtlich sinken die Preise für manche elektronische Geräte wie Smartphones, Laptops und Fernseher ab und zu, doch bei anderen technischen Spielereien, insbesondere solchen aus China, ist das nicht der Fall. Besonders Sexspielzeug fällt unter die Kategorien „Massager“ oder „Erwachsenenprodukte“, was bedeutet, dass diese Produkte seit dem 9. April mit erheblichen Zöllen belastet werden.
Massive Zollerhöhung als Wirtschaftshindernis
Unternehmen wie Dame, Unbound und Vibratex spüren die Auswirkungen deutlich. Alex Fine, CEO von Dame, war eine der ersten, die öffentlich über die Auswirkungen dieser Zölle sprach. „Unsere Lieferungen erhielten einen Aufpreis von 20 Prozent“, so Fine. Um die Kundschaft zu entlasten, führte das Unternehmen eine pauschale Zusatzgebühr von fünf Dollar ein, bekannt als „Trump-Tarif-Aufschlag“. Dieser Schritt war nötig, da ein Anstieg der Kosten um 54 Prozent das Unternehmen im letzten Jahr in die roten Zahlen gebracht hätte. Seitdem ist der Tarif jedoch auf 145 Prozent gestiegen.
Polly Rodriguez, CEO der Sexspielzeugmarke Unbound, erläutert, dass ein Artikel, der vorher 30 Dollar kostete, nun inklusive Zoll 74 Dollar beträgt. Die Tarife sind inzwischen die größten Ausgaben des Unternehmens, höher als die Gehaltskosten oder die Produktionskosten.
Strategische Lagerhaltung zur Abfederung der Kosten
Einige Unternehmen versuchen, einen kühlen Kopf zu bewahren. „Bei unseren Marken verfolgen wir eine Strategie der besonnenen Anpassung an die Zoll-Situation“, erklärt Alicia Sinclair, CEO des Mutterunternehmens, das Produkte in China fertigt. Durch gezielte Lagerbestandskontrolle können sie die Auswirkungen zunächst abmildern und die Situation genau analysieren.
Viele dieser Firmen äußern jedoch eine wachsende Unsicherheit angesichts der Zukunft und die aktuelle Preisentwicklung gibt Anlass zur Sorge. Samantha Marshall, Leiterin der Marken- und Marketingabteilung von Vibratex, schildert, dass sie bereits Preisanhebungen vornehmen mussten, da die hohen Tarife nicht vollständig von den Händlern aufgefangen werden können. Das Unternehmen Vibratex selbst plant, zumindest Teile der gestiegenen Großhandelskosten aufzufangen, um den direkten Kunden nicht zu belasten.
Sollten die Zölle auf diesem Niveau verharren, bedeutet das nicht nur höhere Ausgaben für Endverbraucher, sondern könnte auch das Aus für liebgewonnene Unternehmen bedeuten. Rodriguez prognostiziert, dass viele kleine Unternehmen unter solchen Kostenzuwächsen zusammenbrechen werden. Der von Unbound beschrittene Weg der Lagerhaltung zeigt bisher Erfolge, gestattet aber keine langfristige Sicherheit.
Besondere Herausforderungen für kleine Betriebe
Feine und Rodriguez weisen beide darauf hin, dass gerade kleinere Unternehmen unter den Zöllen besonders leiden, da ihnen Ressourcen fehlen, um sich Ausnahmeregelungen zu erstreiten. Besonders hart trifft es Firmen, die von Frauen gegründet wurden und im Bereich Beauty und Wellness tätig sind. Solche Geschäfte verfügen oftmals nicht über die gleiche politische und finanzielle Schlagkraft wie große Technologiekonzerne, um auf regulatorische Veränderungen zu reagieren.