- Erin Primer initiierte ein innovatives Sommerprogramm, um Schülern die Herkunft ihrer Nahrung näherzubringen. Schüler lernten durch das Programm sowohl über das Anbauen von Lebensmitteln als auch die Zubereitung einfacher Mahlzeiten. Das Programm weckte bei Schülern Interesse an neuen Geschmäckern, besonders bei pflanzenbasierten Gerichten. Die Initiative führte zu einem Anstieg veganer Mahlzeiten in kalifornischen Schulen und zeigte positive klimatische Auswirkungen. Die Umstellung auf fleischarme Ernährung in Schulen trägt zur Verringerung von Treibhausgasemissionen bei.
Vor drei Jahren hatte Erin Primer die Idee, ein innovatives Sommerprogramm für ihren Schulbezirk ins Leben zu rufen: Schüler sollten lernen, woher ihre Nahrung kommt. Erin Primer, die seit einem Jahrzehnt im Bereich der Schülerernährung im kalifornischen öffentlichen Schulsystem tätig ist, beantragte staatliche Fördermittel, um das Curriculum zu starten – und erhielt diese auch. Schüler pflanzten Koriander in einem vertikalen Garten, trafen einen lokalen Bio-Landwirt, der rote Linsen anbaut, und lernten Wissenswertes über Mais. „Viele Kinder wussten nicht, dass Mais auf einer wirklich hohen Pflanze wächst“, bemerkte Primer. „Sie wussten nicht einmal, dass er eine Hülle hat.“
Die Verknüpfung von Landwirtschaft und Schule
Das Curriculum, das darauf abzielt, die Landwirtschaft näher an die Schule zu bringen, hatte Auswirkungen, die über das Klassenzimmer hinausgingen. Nachdem die Schüler mehr über die angebauten Zutaten lernten und sie selbst verwendeten, um einfache Mahlzeiten wie Gemüseburger zuzubereiten, wurde ihr Interesse an neuen Geschmäckern in der Schulkantine geweckt. Ein Highlight war ein rein veganes Gericht: rotes Linsen-Dal mit Kokosreis. „Wir haben Schüler, die uns sagen, dass dies das beste Gericht ist, das sie je in einer Schulkantine hatten. Das hat mich umgehauen“, sagte Primer, die für die Schülerernährung im San Luis Coastal Bezirk an der zentralen Küste Kaliforniens verantwortlich ist. Dieses Programm fördert nicht nur den Verzehr, sondern auch den Respekt vor unserem Lebensmittelsystem. Die Schüler sind eher geneigt, ihre Mahlzeiten vollständig zu verzehren, als sie zu verschwenden.
Ein wachsender Trend in Kalifornien
Primers Sommerprogramm, das nun als fester Bestandteil des Schuljahres betrachtet wird, sollte ursprünglich nicht den Anstoß für pflanzenbasierte Ernährung geben. Dennoch führte es dazu – und ähnliche Entwicklungen zeichnen sich in ganz Kalifornien ab. Jüngsten Berichten zufolge gab es in den letzten fünf Jahren einen bedeutenden Anstieg an Schulen in Kalifornien, die vegane Mahlzeiten anbieten. Experten führen dieses Wachstum nicht nur auf die Nachfrage von Schülern und Eltern zurück, sondern auch auf mehrere kalifornische Staatsprogramme, die Schulbezirken dabei helfen, mehr lokales Obst und Gemüse zu beziehen und frische, pflanzenbasierte Mahlzeiten vor Ort zuzubereiten.
Positive Auswirkungen auf das Klima
Der Ressourcenverbrauch bei der Erzeugung von Fleisch für den menschlichen Verzehr belastet sowohl das Klima als auch die Umwelt stark. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen gibt an, dass die Viehzucht etwa 12 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verursacht. Im Besonderen tragen Rinder und andere Wiederkäuer erheblich dazu bei. Tierhaltungsbetriebe benötigen zudem erhebliche Ressourcen. Eine Reduzierung der globalen Nachfrage nach Fleisch und Milchprodukten, besonders in Industrieländern, erweist sich als effektiver Weg, um Treibhausgasemissionen zu senken und die globale Erwärmung zu verlangsamen. Eine pflanzenbasierte Ernährung in den Schulen unterstreicht diese vorteilhaften Aspekte.
Die klimafreundlichen Vorteile einer fleischärmeren Ernährung sind ein Grund, warum Schulbezirke landesweit mehr vegetarische und, in geringerem Maße, vegane Speiseoptionen integrieren. Der Zugang zu kostenlosen, gesunden Mahlzeiten durch Kaliforniens universelles Schulernährungsprogramm fördert zudem die Bereitschaft der Schüler, neue Gerichte auszuprobieren und zu genießen. Es zeigt, dass die Kombination aus guter und kostenloser Nahrung stets zu einer höheren Teilnahme führt.