- Saturn hat über 80 Monde und es gibt fast sicher Exomonde außerhalb unseres Sonnensystems.
- Astronomen haben nun auch Monde entdeckt, die sich um Asteroiden drehen, sogenannte binäre Asteroiden.
- Die ESA-Mission Gaia hat potenzielle Monde um 350 Asteroiden gefunden.
- Gaia nutzt eine “Wackel”-Methode, um Hinweise auf binäre Asteroiden zu entdecken.
- Ein weiterer Datenrelease von Gaia wird 2026 erwartet und könnte noch mehr Asteroidenumlaufbahnen enthüllen.
Es gibt zahlreiche Monde, die um die Planeten in unserem Sonnensystem kreisen – Saturn beispielsweise hat über 80 – und Astronomen sind überzeugt, dass auch Planeten außerhalb unseres Sonnensystems fast sicher Monde besitzen, sogenannte Exomonde. Diese sind schwierig zu finden, aber Forscher haben nun eine neue Art von Mond entdeckt: solche, die sich um Asteroiden drehen.
Es mag seltsam erscheinen, aber es ist tatsächlich recht häufig, dass Asteroiden selbst winzige Monde haben. Diese bilden das, was als binäre Asteroiden bezeichnet wird, wie das berühmte Paar Didymos und Dimorphos, das von der NASA erforscht wurde. Neue Daten über binäre Asteroiden stammen von der Mission Gaia der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), einem weltraumgestützten Teleskop, das neue potenzielle Monde um 350 Asteroiden entdeckt hat.
Entdeckung von Gaia
„Binäre Asteroiden sind schwer zu finden, da sie meistens so klein und weit von uns entfernt sind“, erklärte die leitende Forscherin Luana Liberato vom Observatoire de la Côte d’Azur in Frankreich in einer Stellungnahme. „Obwohl wir erwarten, dass knapp ein Sechstel der Asteroiden einen Begleiter hat, haben wir bisher nur 500 der bekannten Millionen Asteroiden als binäre Systeme identifizieren können. Diese Entdeckung zeigt jedoch, dass noch viele Asteroidenmonde darauf warten, gefunden zu werden.“
Gaia ist auf einer Mission, die gesamte Milchstraße in 3D zu kartieren, sammelt jedoch während ihrer Beobachtungen auch eine große Menge an Daten über Objekte innerhalb unseres Sonnensystems. Diese Daten haben viele neue potenzielle binäre Asteroiden hervorgebracht. Wenn diese bestätigt werden, würde sich die Anzahl der bekannten binären Asteroiden für Astronomen nahezu verdoppeln.
Die “Wackel”-Methode
Gaia kann Hinweise auf diese Doppelgänger entdecken, indem es nach einem charakteristischen „Wackeln“ in den Umlaufbahnen größerer Asteroiden sucht, das auf die Existenz eines kleineren binären Partners hindeutet. Gaia sammelt weiterhin Daten, und ein weiterer großangelegter Datenrelease wird 2026 erwartet, der noch mehr Asteroidenumlaufbahnen enthüllen wird. „Gaia hat sich als herausragender Asteroidenforscher erwiesen und arbeitet hart daran, die Geheimnisse des Kosmos sowohl innerhalb als auch außerhalb des Sonnensystems zu lüften“, so Timo Prusti, Projektwissenschaftler für Gaia bei der ESA.
Diese Entdeckung unterstreicht, wie jeder Gaia-Datenrelease einen großen Qualitätssprung bei den Daten darstellt und die erstaunliche neue Wissenschaft demonstriert, die durch die Mission ermöglicht wird. Die Forschung wurde in der Zeitschrift Astronomy & Astrophysics veröffentlicht.