- Shure erweitert sein Sortiment mit dem budgetfreundlichen MV6 USB-Gaming-Mikrofon, das einfach anzuschließen ist und ohne zusätzliche Software funktioniert. Das Design ist vom klassischen SM7B inspiriert, jedoch mit modernem Neonstreifen und einem stabilen Ständer ausgestattet. Viele Detaileinstellungen sind nur über Software zugänglich, was für einige Nutzer umständlich sein könnte. Die Touch-Stummschalttaste zeigt Schwächen bei der Bedienung, mit unzureichender Rückmeldung und Beleuchtung. Shure bietet mit dem MV6 eine markenaffine Option für Nutzer, die ein solides USB-Mikrofon suchen, jedoch mit einigen funktionalen Kompromissen.
Shure, ein ikonischer Name in der Audiowelt, bekannt für seine traditionellen XLR-Mikrofone, die für zahlreiche Chartstürmer und Podcasts genutzt wurden, hat mit dem MV6 USB-Gaming-Mikrofon einen neuen Schritt in Richtung Gaming gewagt. Es versucht, die Komplexität der teureren Modelle MV7 und MV7+ zu reduzieren und dafür eine budgetfreundliche Option für den normalen Hausgebrauch zu bieten. Trotz der grundlegenderen Funktionalitäten trägt es stolz den Namen Shure und strotzt vor klarem Klang.
Ein unkomplizierter Beginn
Das MV6, dessen Design an das klassische SM7B erinnert, jedoch mit einem auffälligen Neonstreifen versehen ist, begeistert bereits bei der ersten Inbetriebnahme. Nahezu keine Konfiguration ist nötig – einfach den Standfuß zusammenschrauben und das Mikrofon anschließen. Es wird sofort von den Audioeinstellungen als Eingabegerät erkannt. Besonders erfreulich ist, dass keine zusätzliche Software benötigt wird. Einfach an einen PC anschließen und schon kann es losgehen.
Die sorgfältige Konstruktion des Ständers zeigt sich in einem schweren Metallfuß mit leicht rauer Oberfläche und einem ⅝-27 Zoll Gewinde, an das das Mikrofon selbst angebracht wird. Ein Silikonring an der Unterseite wirkt sich positiv auf die Stabilität aus und hinterlässt keine Spuren auf dem Tisch.
Anpassungsmöglichkeiten und Software
Viele detaillierte Einstellungen lassen sich allerdings nur über eine begleitende Software anpassen. Einige Nutzer könnten die persönliche Registrierung für die Software als unnötig empfinden, um alle Funktionen freizuschalten. Die Software ermöglicht manuelle Verstärkungsanpassungen, das Umschalten von dunklen zu hellen Klangtönen, sowie den Einsatz von Rauschunterdrückung und Plosivfilter. Mit Motiv Mix lassen sich sogar Monitoreinstellungen oder die Stummschaltung konfigurieren. Eine manuelle Steuerung am Mikrofon selbst wäre hingegen wünschenswert.
Eine Stärke des MV6 ist, dass diese Einstellungen auch nach dem Schließen der Software beibehalten werden. Tests zeigen, dass die Standardkonfiguration durchaus zufriedenstellend ist. Die vordere Geräuschunterdrückung hilft, Tastaturgeräusche auszusperren, während der Plosivfilter effektiv arbeitet, ohne dass ein zusätzliches Pop-Schutz erforderlich ist.
Zwischenspiel und Alltagsgebrauch
Im praktischen Einsatz zeigte sich jedoch die Sensibilität der Touch-Stummschalttaste als problematisch. Die fehlende Rückmeldung und das schwache Licht der Mute-Anzeige führten zu unerwarteten Unterbrechungen beim Kommunizieren. Ein vergleichender Blick auf die HyperX Quadcast 2 S zeigt, dass andere Mikrofone in dieser Preisklasse mehr manuelle Kontrollmöglichkeiten bieten.
Abschließend bleibt zu sagen, dass Shure mit dem MV6 durchaus eine Lücke im Markt trifft, aber es wirkt, als wären zu viele Kompromisse eingegangen worden. Für Nutzer, die einfach nur ein grundlegendes USB-Mikrofon suchen und gleichzeitig den ikonischen Shure-Look schätzen, könnte das MV6 durchaus passen. Audiophile, die Wert auf umfangreiche Einstellungen legen, werden wohl alternative Lösungen in Betracht ziehen.