- GPT-5 wurde als signifikantes Update angekündigt, stieß jedoch nach Veröffentlichung auf Kritik. Sam Altman verspricht Korrekturen zur Leistungsverbesserung von GPT-5. Nutzer beklagen den Verlust der Persönlichkeit und emotionale Tiefe im neuen Modell. Verbesserungen umfassen höhere Rate-Limits und optionale Modusschaltung für komplexe Aufgaben. Diskussionen über die emotionale Interaktion zwischen Nutzern und KI-Systemen werden durch GPT-5 angeregt.
Das neueste Modell von OpenAI, bekannt als GPT-5, wurde ursprünglich angepriesen als ein bahnbrechendes Update, das die Welt verändern sollte. Die Erwartungen waren hoch, denn sein Vorgänger, GPT-4o, hatte die Fachwelt mit seinen bemerkenswerten Fähigkeiten beeindruckt. Doch direkt nach der Veröffentlichung am vergangenen Donnerstag, äußerten einige Nutzer, dass sich der neue Chatbot wie ein Rückschritt anfühle. Künstliche Intelligenz mag grenzenlose Potenziale haben, doch der neueste Wurf scheint dem Bild eines überlegenen Mentors vorerst nicht gerecht zu werden.
Frust der Nutzer
Sam Altman, der CEO von OpenAI, meldete sich schnell zu Wort und erklärte, dass das Unternehmen die vorherige Version weiterhin für zahlende Nutzer verfügbar halten werde. Ein neues Feature, das zur automatischen Modellumschaltung je nach Komplexität der Anfragen diente, hatte versagt. Das Resultat war, dass GPT-5 „dumme“ Fehler produzierte. Altman versprach Korrekturen zur Verbesserung der Performance von GPT-5 und insgesamt ein besseres Nutzererlebnis. Offenbar war der Hype um GPT-5 so groß, dass Enttäuschungen wohl vorprogrammiert waren.
Nutzererfahrungen und Kritik
Schon kurz nach der Einführung von GPT-5 begannen die sozialen Medien, sich mit Beschwerden zu füllen. Viele Nutzer beklagten den Verlust der Persönlichkeit des älteren Modells. Einer beschrieb seine Erlebnisse mit den Worten, es sei technisch und generisch geworden und fühle sich distanziert an. Während GPT-5 für manche eine neutrale Annäherung an Komplexität und Präzision bot, vermissten andere die emotionale Tiefe und die Fähigkeit, verschiedene Aspekte zu spüren und zu verstehen. Einige berichteten von langsamen Antworten, sogenannten Halluzinationen und überraschenden Fehlern, die sie als Rückschritte betrachteten.
Technische Herausforderungen und Lösungen
Um den Forderungen gerecht zu werden, kündigte Altman an, die Rate-Limits für Plus-Nutzer zu erhöhen und das System zur Modellumschaltung zu überarbeiten. Zudem soll Nutzern ermöglicht werden, gezielt den „Denken-Modus“ zu aktivieren, wenn komplexere Aufgaben anstehen. Trotz Fehlerberichten in sozialen Medien ist nicht notwendigerweise von geringeren Fähigkeiten des neuen Modells auszugehen. Vielmehr könnten diese darauf hinweisen, dass das neue Modell an geänderten Randbedingungen strauchelt, die vorherige Versionen unberührt ließen.
Psychologische Aspekte der KI-Interaktion
Die Reaktionen auf GPT-5 haben eine neue Diskussion über die Beziehungen zwischen Nutzern und KI-Systemen entfacht. Einige betrachten die Kritik als Ausdruck einer ungesunden Abhängigkeit von den emotionalen Interaktionen mit KI. Studien von OpenAI haben gezeigt, dass Menschen oft emotionale Bindungen zu den Modellen aufbauen. Pattie Maes, eine Professorin am MIT, meint dazu: „Es scheint, dass GPT-5 weniger schmeichelt, rationeller agiert und weniger gesprächig ist.“ Diese Eigenschaften könnten Missverständnisse und verzerrte Ansichten vermeiden, auch wenn sie nicht alle Nutzer zufriedenstellen.
In seinem Bestreben, ein besseres Gleichgewicht zwischen technischen und emotionalen Aspekten zu schaffen, ringt das Unternehmen weiterhin mit den Vorstellungen davon, was ein KI-Assistent leisten sollte. Doch der fließende Spagat zwischen den Erwartungen der Nutzer und den technischen Möglichkeiten bleibt eine ständige Herausforderung.