- Die Ingenieure bei Sierra Space führten einen erfolgreichen Überdrucktest des LIFE-Moduls durch, um seine Belastbarkeit zu überprüfen. Das LIFE-Modul kann in komprimierter Form in einer Rakete verstaut und nach dem Start aufgeblasen werden, was den Bedarf an mehreren Missionen reduziert. Der Test übertraf die empfohlenen Sicherheitsniveaus der NASA um 22% und lieferte wertvolle Daten zur Unterstützung der Zertifizierung aufblasbarer Materialien. Shawn Buckley erklärte, dass der erfolgreiche Test zeigt, dass das gesamte Volumen der Internationalen Raumstation mit einem einzigen Start erreicht oder übertroffen werden kann. Das LIFE-Modul soll zukünftig auf kommerziellen Raumstationen zur menschenwürdigen Unterbringung in der Umlaufbahn genutzt werden.
Eine Explosion eines sorgfältig konstruierten Raumfahrzeugs scheint auf den ersten Blick keine gute Nachricht zu sein. Doch die Ingenieure bei Sierra Space waren äußerst erfreut zu sehen, wie das LIFE-Modul (Large Integrated Flexible Environment) während eines kürzlichen Überdrucktests zerrissen wurde. Diese drastische Maßnahme verschaffte ihnen wertvolle Erkenntnisse über die Belastbarkeiten des Moduls. Ein Video zeigt eindrucksvoll den Moment, in dem das Habitat den enormen Kräften nicht mehr standhalten konnte.
NASA’s Testverfahren
Der Drucktest fand im Marshall Space Flight Center der NASA in Huntsville, Alabama, statt. Das aufblasbare Habitat, das möglicherweise zukünftig Astronauten in der erdnahen Umlaufbahn beherbergen könnte, besteht aus hochfesten Geweben und Materialien, die eine solide Struktur bilden, sobald sie unter Druck gesetzt werden. Die mehrlagigen, weichen Materialien des Gehäuses lassen sich kompakt in der Nutzlastverkleidung einer Rakete verstauen und für den Einsatz aufblasen. Diese Technik erlaubt es, das Habitat mit einer einzigen Rakete zu starten, anstatt mehrere Missionen dafür zu benötigen.
Sierra Space veröffentlichte einige Statistiken zu diesem Test:
– Die Testeinheit war über 20 Fuß hoch und vergleichbar mit der Größe eines durchschnittlichen Einfamilienhauses.
– Der Artikel hatte ein Volumen von 300 m³, das etwa ein Drittel des Volumens der Internationalen Raumstation entspricht.
– Die Testergebnisse übertrafen die empfohlenen Sicherheitsniveaus der NASA um 22%.
– Zwei Stahlplatten von 4×4 Fuß wurden in den am höchsten belasteten Zylinderbereich des Artikels integriert; beide waren 50 Pfund leichter als die in ersten Tests verwendeten und bieten Platz für größere Fenster.
Daten zur Materialprüfung
Das Erreichen des Bruchpunkts bei diesem Test demonstriert die Belastbarkeit des Habitats und liefert den Ingenieuren kritische Daten zur Unterstützung der Zertifizierung von aufblasbaren Materialien durch die NASA. Diese Zertifizierungsrichtlinien fordern eine schrittweise Überprüfung der Materialien durch Tests. „Wir haben ein weiches System entwickelt, das nur sehr wenige Unternehmen weltweit konstruieren können und nun haben wir konsistente, wiederholbare Ergebnisse,“ erklärte Shawn Buckley, Vizepräsident für Erdsysteme und Raumstationen bei Sierra Space. „Ein zweiter erfolgreicher Test in voller Größenordnung ist ein absoluter Wendepunkt. Wir wissen jetzt, dass es möglich ist, das gesamte bewohnbare Volumen der Internationalen Raumstation mit einem einzigen Start zu erreichen oder sogar zu übertreffen.“
Zukünftige Anwendungen
Das aufblasbare Modul soll zukünftig zur menschenwürdigen Unterbringung in der Umlaufbahn genutzt werden, beispielsweise auf Blue Origins kommerzieller Raumstation, im Rahmen des NASA-Programms zur Entwicklung der kommerziellen erdnahen Umlaufbahn.