- Robert Triefus verließ seine Position bei Gucci nach einer kurzen Amtszeit und wurde CEO von Stone Island, was Spekulationen über deren Eintritt ins Metaverse auslöste. Unternehmen erlebten einen schnellen Anstieg des Interesses am Metaverse, mit vielen CEOs, die bereit waren, ihre Führung auf virtuelle Welten auszuweiten. Der Hype um das Metaverse begann mit Facebooks Umfirmierung in Meta, doch viele virtuelle Plattformen enttäuschten in ihrer Umsetzung und Nutzerzahlen. Ehemalige Befürworter des Metaverse, wie Coca-Cola und Disney, wenden sich nun verstärkt der künstlichen Intelligenz zu. Unternehmen ziehen nun die schrittweise Integration von Augmented Reality in Betracht, da das Interesse am Metaverse gedämpft bleibt.
Frühjahr letzten Jahres, inmitten der schimmernden Lichter von New York City, pries Robert Triefus, zu jener Zeit CEO von Gucci’s digitalem Marktplatz Vault, die metaphysische Verlockung des Metaverse. Trotz eines merklichen Rückgangs in der Begeisterung beschrieb er diese Abkühlung als eine notwendige Kurskorrektur. „Wir befinden uns an einem Punkt, an dem Einzelpersonen und Unternehmen ernsthaft darüber nachdenken, was sie tun wollen“, betonte er mit Nachdruck. Für Triefus war das Metaverse mehr als nur eine digitale Spielerei; es war eine Gelegenheit, das digitale Selbst zu umarmen. Doch diese Euphorie sollte nicht lange währen.
Der Aufstieg und Fall des Metaverse-Paradieses
Im darauffolgenden Monat zog sich Triefus überraschend von seinem Amt bei Gucci zurück und wandte sich neuen Herausforderungen zu. Kurz darauf meldete Vogue Business seine Ernennung zum CEO von Stone Island, eine Entwicklung, die Spekulationen über deren möglichen Eintritt ins Metaverse anheizte. Triefus’ zukunftsweisende Vision für virtuelle Welten und seine kurze Amtszeit bei Gucci spiegeln einen breiteren Trend wider: die eilige Installation von „Chief Metaverse Officers“ in Unternehmen. Vom Herbst 2021 an erlebte die Geschäftswelt einen regelrechten Rausch um die Metaverse-Technologien. Marken gründeten im Eiltempo virtuelle Schaufenster. Studien zeigten, dass 2022 drei Viertel der CEOs bereit waren, ihre Führung auf dieses neue Terrain auszudehnen und ihre bestehenden Rollen dem digitalen Trend anzupassen.
Eine Realität, die ernüchtert
Der vielversprechende Hype fand seinen Anfang im Oktober 2021, als Facebook seine Umfirmierung in Meta ankündigte. CEO Mark Zuckerberg skizzierte eine glorreiche Vision eines virtuellen, profitablen Universums. Unternehmen ergriffen die Chance, neue Kategorien virtueller Güter zu verkaufen. Die Euphorie war ansteckend; das Metaverse schien die neue Goldgrube zu sein. Luxuslabels, die eCommerce zunächst zögerlich begegneten, sprangen beflügelt auf diesen Zug auf. Doch die schnelle Fixierung auf diese Vision führte zu einer überstürzten und ungenauen Implementierung. Die Dekadenzeuphorie verblasste, als sich virtuelle Realitäten eher als Flop denn als Erfolg erwiesen. Plattformen wie Horizon Worlds boten wenig mehr als eine Ansammlung seltsamer, körperloser Avatare, während die Nutzerzahlen anderer virtueller Räume in kritischen Dimensionen versagten.
Technologische Neuausrichtung
Da die Begeisterung für das Metaverse nachließ, suchten ehemalige Führungsfiguren in diesem Bereich nach neuen Rollen. Viele warfen sich auf eine neue Welle technischer Innovationen: künstliche Intelligenz. Coca-Cola und Disney, ehemalige Enthusiasten der virtuellen Welten, richteten ihre Aufmerksamkeit umgehend auf KI, während Luxusmarken ihre Metaverse-Aktivitäten zurückschraubten. Der anfängliche Enthusiasmus für virtuelle Branded Experiences wandelte sich in strategische Ernüchterung, als die Realität der technologischen Umsetzung konkretere und langfristigere Wege erforderte. Während einige hoffnungsvoll auf eine Rückkehr des Metaversen schielen, ziehen mittlerweile viele die schrittweise und bedachte Integration von Augmented Reality vor, in der Hoffnung, eine realistischere und bequemere Virtuelle Realität zu schaffen. Der Enthusiasmus für das Metaverse bleibt zurückhaltend, während Unternehmen bestrebt sind, brauchbare und tragfähige Anwendungen zu entwickeln.