- Das Sony 28–70 mm f/2 Objektiv ersetzt vier Festbrennweiten und setzt neue Maßstäbe in der Bildqualität. Sony hat seine Objektivauswahl stetig erweitert und bietet nun 78 E-Mount-Objektive, darunter die hochpräzise G-Master-Serie. Mit leichteren und kompakteren Designs übertrifft Sony in manchen Bereichen traditionelle Hersteller. Das Sony 28–70 mm f/2 besticht durch außergewöhnliche Schärfeleistung und geringe Vignettierung bei allen Brennweiten. Trotz des hohen Preises von 3599 Euro bietet das Objektiv durch seine Flexibilität und Bildqualität ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Ein Sony-Zoom-Objektiv, das gleich vier Festbrennweiten ersetzen kann, setzt neue Maßstäbe. Traditionell stehen Zoomobjektive im Ruf, nicht besonders lichtstark zu sein und in puncto Bildqualität häufig Kompromisse einzugehen. Doch Sony beweist mit dem 28–70 mm f/2: Es geht auch anders.
Lange Zeit konnte Sony in Sachen Objektivauswahl nicht mit Branchenriesen wie Canon und Nikon mithalten. Diese Firmen stützten sich auf jahrzehntelange Erfahrung und ein reichhaltiges Arsenal an bewährten Modellen. Sony hingegen stand vor der Herausforderung, innovative Lösungen für die 2013 eingeführte spiegellose Kamera-Serie zu entwickeln. Damals hinkten die Objektive gelegentlich der hervorragenden Technik der Kameras hinterher, wie es zum Beispiel bei der Sony A9 der Fall war. Sie kam 2019 auf den Markt und überzeugte mit unvergleichlicher Schnelligkeit und einer Bildrate von 20 Aufnahmen pro Sekunde. Doch das passende Teleobjektiv musste oft von Canon ausgeliehen werden, da Sonys eigene Optionen fehlten.
Zum Durchbruch mit der G-Master-Serie
Im Laufe der Jahre hat Sony jedoch nicht nur zur Konkurrenz aufgeschlossen, sondern sie in einigen Bereichen sogar überholt. Die mittlerweile umfangreiche Auswahl von 78 E-Mount-Objektiven reicht vom massiven 600 mm f/4 bis hin zum kompakten Weitwinkel-Zoom 12–24 mm f/2.8. Mit seiner G-Master-Serie hält Sony nun auch präziseste Optiken bereit, die den professionellen L-Serien von Canon ebenbürtig sind. Das Besondere an Sony liegt jedoch in der Fähigkeit, kompaktere und leichtere Designs zu schaffen. Ein Paradebeispiel hierfür ist das 300 mm f/2.8, das nur 1,5 Kilogramm wiegt. Auch das 28–70 mm f/2 bleibt mit 918 Gramm erfreulich leicht – fast ein Drittel weniger als das Konkurrenzmodell von Canon, das 1430 Gramm auf die Waage bringt.
Unvergleichliche Schärfeleistung
Im Praxistest beeindruckte das Sony 28–70 mm f/2 durch seine sichtbare Schärfe bei allen Brennweiten. Typische Schwachstellen, wie die Abnahme der Bildqualität mit steigender Brennweite oder Lichtstärkemängel bei offenstehender Blende, traten nicht auf. Das G-Master zoomt sowohl bei 28 mm als auch bei 70 mm äußerst präzise und gestochen scharf. Vignettierungen sind kaum wahrnehmbar. Eine Naheinstellgrenze von 38 Zentimetern ermöglicht kreative Perspektiven und verleiht besonders Aufnahmen mit weit geöffneter Blende eine neue Tiefe. Der schnelle und akkurate Autofokus rüstet das Objektiv perfekt für dynamische Szenen.
Trotz seiner beispiellosen Performance rangiert das Objektiv mit einem Preis von 3599 Euro im oberen Bereich. Doch angesichts seiner Vielfältigkeit – es vereint die Funktion von zwei Weitwinkeln, einem Normalobjektiv und einem leichten Tele – relativiert sich der Betrag. Ein lohnenswerter Kauf für all jene, die Wert auf Flexibilität und höchste Bildqualität legen.