- Ein gescheitertes sowjetisches Raumfahrzeug, das 1972 gestartet wurde, wird in der kommenden Woche einen unkontrollierten Wiedereintritt in die Erdatmosphäre vollziehen. Das Risiko eines Schadens durch das herabfallende Material bleibt minimal, aber unkontrollierte Wiedereintritte sind stets mit Herausforderungen verbunden. Die internationale Gemeinschaft betont die Wichtigkeit von Vorsorgemaßnahmen und das Teilen von Trajektorieninformationen als Teil eines verantwortungsvollen Umgangs mit Weltraummüll. Die robuste Konstruktion der sowjetischen Weltraumkapsel könnte dazu führen, dass Teile den Eintritt überleben. Experten schätzen das Risiko eines humanoiden Treffers als sehr gering ein, ähnlich dem eines Meteoriteneinschlags.
In der kommenden Woche wird ein Stück Raumfahrtgeschichte die Erde erneut aufsuchen. Ein gescheitertes sowjetisches Raumfahrzeug, das im Jahre 1972 gestartet wurde, wird einen unkontrollierten Wiedereintritt in die Erdatmosphäre vollziehen. Ursprünglich sollte die Mission Kosmos 482 unseren Nachbarplaneten Venus erreichen. Leider scheiterte der Versuch noch beim Verlassen der Erdumlaufbahn. Nach Jahrzehnten der Umrundung wird der verwaiste Himmelskörper nun voraussichtlich um den 10. Mai auf die Erde stürzen. Astronomen haben diese räumliche Gegebenheit genauestens verfolgt und berechnet.
Unberechenbarkeit und Risiken
Die genaue Zeit und der Ort des Aufpralls sind ungewiss, ebenso wie die Menge des Materials, das den atmosphärischen Sturzflug überleben könnte. Experten stimmen darin überein, dass das Risiko für Einzelpersonen minimal bleibt. Doch unkontrollierte Wiedereintritte von Raumfahrzeugen sind stets mit Herausforderungen verbunden. Die Unvorhersehbarkeit kann dazu führen, dass Schrott auf Gebäude fällt und möglicherweise Schaden verursacht. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist, könnte das herabfallende Material theoretisch Menschen verletzen – eine Konstellation, die man aus Sicherheitsgründen nicht ganz außer Acht lassen sollte.
Verantwortungsbewusstes Handeln im Weltraum
In der Raumfahrtszene wird insbesondere China in jüngster Vergangenheit kritisiert. Teile seiner Langer-Marsch-Raketen machen regelmäßig unkontrollierte Re-Eintritte, wobei die internationale Gemeinschaft die Wichtigkeit von Vorsorgemaßnahmen und das Teilen von Trajektorieninformationen betont. Diese Praxis, so betonen Weltraumorganisationen wie die NASA, ist unerlässlich für den verantwortungsvollen Umgang und zur Gewährleistung der Sicherheit auf unserem Planeten.
Technische Besonderheiten und Schlussfolgerung
Im aktuellen Fall handelt es sich bei der sowjetischen Weltraumkapsel eher um ein zufälliges Geschehen. Ursprünglich konzipiert, den harschen Bedingungen der Venus zu trotzen, ist sie mit einer sphärischen Druckkammer aus Titan ausgestattet. Aufgrund dieser robusten Konstruktion erscheint es wahrscheinlich, dass Teile des Geschosses den Eintritt in die Erdatmosphäre überleben könnten. Experten wie Jonathan McDowell schätzen die Chancen eines humanoiden Treffers auf etwa eins zu mehreren Tausend. Kein Grund zur ernsthaften Besorgnis, dennoch ist Vorsicht geboten. Marco Langbroek, ein Spezialist für Weltraumsicherheit, verweist auf die Ähnlichkeit des Risikos mit dem eines Meteoriteneinschlags. Eine interessante Analogie, die uns an die immaterielle Macht und Launenhaftigkeit des Kosmos erinnert.