- Die NOAA prognostiziert diese Woche Polarlichter an ungewöhnlichen Orten, beginnend am Dienstag.
- Polarlichter werden voraussichtlich in nördlichen und oberen mittleren Staaten der USA, im Norden des Vereinigten Königreichs und in nördlichen Regionen Europas sichtbar.
- Der KP-Indexwert wird in den USA am Dienstagabend einen Wert von fünf erreichen, was bedeutet, dass die Lichter weiter südlich sichtbar sein werden als üblich.
- Das britische Met Office prognostiziert am Mittwoch einen starken geomagnetischen Sturm (G3), der aurorale Displays bis nach Nordirland und Nordengland bringen könnte.
- In der südlichen Hemisphäre werden aurorale Displays über Tasmanien und südlichen Teilen Neuseelands erwartet.
Erinnern Sie sich an all die Social-Media-Posts von vor einigen Jahren, die die Nordlichter in unerwartet südlichen Gegenden zeigten? Machen Sie sich bereit, sie erneut oder gar zum ersten Mal zu sehen: Die US-amerikanische National Oceanic and Atmospheric Association (NOAA) prognostiziert, dass diese Woche erneut Lichtspiele an ungewöhnlichen Orten zu sehen sein werden, beginnend am Dienstag.
Im Laufe der kommenden Tage wird erwartet, dass Polarlichter in nördlichen und oberen mittleren Staaten der USA, im Norden des Vereinigten Königreichs und in nördlichen Regionen Europas sichtbar werden. Das britische Met Office prognostiziert zudem einen „starken geomagnetischen Sturm“, der auf die Erde zurast.
Geomagnetische Stürme: Eine spektakuläre Erscheinung
Die NOAA gibt an, dass für die USA das Auftauchen der Aurora von Dienstagabend bis in die frühen Morgenstunden des Mittwochs einen KP-Indexwert von fünf erreichen wird. Der KP-Index ist eine neunstufige Skala, die Störungen im Magnetfeld der Erde misst, wobei Level neun das stärkste ist. Dies bedeutet, dass die Lichter weiter südlich als üblich vom Pol sichtbar sein werden und von Beobachtern in nordamerikanischen Staaten wie Maine bis Washington gesehen werden können.
In Europa prognostiziert das Met Office eine „Höchstchance auf starke geomagnetische Sturmbedingungen (G3)“ am Mittwoch, den 24. Juli. Dies könnte zu auroralen Displays bis nach Nordirland, Nordengland und vergleichbare geomagnetische Breiten führen, obwohl dies durch den nahezu vollen Mond und begrenzte Dunkelzeiten beeinträchtigt wird.
Wie sich geomagnetische Stürme auswirken
Im südlichen Hemisphäre erwartet das Met Office „aurorale Displays über Tasmanien und südlichen Teilen Neuseelands“. SpaceWeatherLive, eine belgische Non-Profit-Organisation, die aurorale und solare Aktivitäten verfolgt, prognostiziert, dass der geomagnetische Sturm im Norden diese Woche einen KP-Indexwert von 6 erreichen wird und der Sturm von Mittwoch bis Donnerstag seinen Höhepunkt erreicht.
Dies entspricht nicht ganz der Stärke der geomagnetischen Stürme vom 10. Mai. Die drei geomagnetischen Observatorien des Vereinigten Königreichs registrierten den Mai-Sturm als G4, die höchstmögliche Einstufung. Da die Stürme diese Woche schwächer vorhergesagt werden, werden die Aurora-Borealis-Anzeigen wahrscheinlich nicht so lebhaft sein und nicht so weit von den Polen der Erde entfernt sichtbar sein. Im Mai erstreckten sich Auroras bis in das europäische Festland und südliche US-Staaten.
Aktivitäten der Sonne und zukünftige Erwartungen
Die intensive Solaraktivität in den letzten Monaten hat zugenommen, da die Sonne sich dem Maximum ihres 11-jährigen Sonnenzyklus nähert. Mit dem bevorstehenden Maximum, das zwischen Ende 2024 und Anfang 2026 erwartet wird, sollten wir laut NOAA häufiger und in niedrigeren Breiten als üblich Nordlichter sehen.
Dies alles geschieht, nachdem die NASA im Dezember den größten Sonnenflare der letzten sieben Jahre aufgenommen hat. Dieser Flare veranlasste die NOAA, vor möglichen schwachen Fluktuationen im Stromnetz und Störungen der Radio- und Raumfahrtdienste zu warnen. Die Behörde überwacht die Sonne ständig auf mögliche Ausbrüche von Sonnenmaterial, die sogenannten „koronalen Massenauswürfe“, die zur Erde gerichtet sein und diese farbenfrohen Lichtspiele in höheren Breiten verursachen könnten. In diesem aufkommenden Fall war es ein Ausbruch von Sonnenmaterial, der am Sonntag stattfand, was uns womöglich die Nordlichter von Dienstag bis Donnerstag bescheren könnte.
Wenn Sie diese Woche die besten Chancen haben möchten, die Auroras zu sehen, sollten Sie sich nach Orten mit möglichst geringer Lichtverschmutzung umsehen und das Wetter auf Wolkenbedeckung prüfen – dunkle und klare Himmel sind ideal. Fotografieren Sie auch mit Ihrer Handykamera, da dies oft ein besseres Bild liefert als das bloße Auge.