- Attentatsversuch auf Donald Trump mobilisiert rechtsextremistische Gruppen und Milizen . Sticker Mule verschickte E-Mail mit „Trump 2024“ Betreff und bot T-Shirts als Unterstützung an . Negative Reaktionen und Empörung auf Social Media mit Vorwürfen der Profitmacherei . Kontroverse zeigt Veränderungen in der Online-Politikdiskussion und betrifft auch Konkurrenzunternehmen . Diskussion über politische Symbole und ihre Bedeutung vertieft die gesellschaftlichen Risse im Wahlkampf.
Seit dem Attentatsversuch auf den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump am vergangenen Samstag ist die Stimmung im Internet verständlicherweise angespannt. Rechtsextremistische Gruppen mobilisieren sich, Milizen sind aktiv, und jeder scheint eine Theorie darüber zu haben, was zu dem Schusswechsel geführt hat. In den Ecken des Internets, wo die Unterstützung für Trump nicht so stark ist, sorgt eine Aufkleberfirma für Aufruhr, weil sie ihm Rückendeckung gibt.
Direkt nach den Nachrichten über das Attentat verschickte Sticker Mule, ein Unternehmen, das individuell gestaltbare Produkte anbietet, eine E-Mail an Kunden mit dem Betreff „Trump 2024“. Unterzeichnet vom Mitbegründer Anthony Constantino, erklärte die Nachricht, dass “je mehr Menschen erkennen, dass gutherzige, mitfühlende Menschen Trump unterstützen, desto eher wird der Hass enden.” Gleichzeitig bot die E-Mail ein Sonderangebot an: ein T-Shirt für 4 Dollar anstelle von 19 Dollar, mit der Aufforderung, ein solches als Unterstützung für den ehemaligen Präsidenten zu kaufen.
Empörung auf Social Media
Die Reaktionen in den sozialen Medien ließen nicht lange auf sich warten und fielen überwiegend negativ aus. Auf mehreren Plattformen äußerten sich Kunden enttäuscht: “Ich dachte mir nur, ‘Was? Brauchten wir das?'”, kommentierte einer. „Alles, was sie hätten sagen müssen, war nichts”, fügte ein anderer Nutzer im Sticker-Subreddit hinzu. Es gab auch Vorwürfe, die Firma versuche, den Vorfall auszunutzen.
Ein Nutzer auf X reagierte auf die Nachricht der Firma und bezeichnete die E-Mail als “unüberlegt”. Bald wurde die ganze Angelegenheit als „StickerGate“ bezeichnet.
Ein Unternehmen im Kreuzfeuer
Abgesehen von der Frage, ob es klug war, eine solche E-Mail an eine breite Kundschaft zu senden, zeigt die Kontroverse eine Veränderung in der politischen Diskussion online. Der Meinungsstreit ist weit verbreitet, und für ein Unternehmen wie Sticker Mule, das Produkte für verschiedenste politische Zwecke herstellt, bedeutet eine solche E-Mail, sich in den Mittelpunkt des Geschehens zu stellen.
Interessanterweise verteidigen einige Kunden die Firma auf Social Media-Plattformen wie Facebook und Instagram, während Konkurrenten wie StickerGiant ihre Unternehmenswerte herausstellen und auf die Aktualität ihrer Posts hinweisen. So hat der Online-Streit über Aufkleberfirmen eine neue Front in der Diskussion um die Zukunft Amerikas eröffnet.
Symbolik in der Wahlkampfzeit
Die politische Rhetorik in den USA ist seit jeher von Schlagwörtern und Symbolen geprägt. Deutlich wurde dies auch in dieser Woche, als klar wurde, wie sehr die diesjährigen Wahlen auf Symbole setzen. Trump-Anhänger zeigen ihre Unterstützung mit verschiedenen Symbolen; der Bürgermeister von Paris nutzte eine Analogie zur Sauberkeit der Seine vor den Olympischen Spielen, und Influencer verkaufen Shirts mit Trumps triumphierendem Gesten nach dem Attentat.
In zwei Wochen könnte „StickerGate“ als kleinere Sturm im Wasserglas erscheinen, doch aktuell ist es ein Indikator dafür, dass jeder, selbst Menschen, die nur Aufkleber bestellen wollen, erkennt, dass das Persönliche politischer denn je ist.
Auswirkungen und Zukunft
Während die Kontroverse weiterläuft, wird klar, dass die Debatte über politische Symbole und deren Bedeutung dem Wahlkampf noch mehr Tiefe verleiht. Die emotional aufgeladenen Reaktionen auf beiden Seiten zeigen, dass der Streit um Mundpropaganda nicht nur eine vorübergehende Episode ist, sondern tiefere gesellschaftliche Risse offenbart.