- Das Projekt LogIKTram hatte das Ziel, ungenutzte Kapazitäten in Straßenbahnen für den Transport von Waren zu nutzen. Eine speziell entwickelte Transporteinheit basierend auf einem elektrisch betriebenen Lastenrad ermöglichte das automatisierte Be- und Entladen an Straßenbahnhaltestellen. Eine IKT-Plattform koordinierte den gesamten Prozess, um reibungsloses punktgenaues Halten der Straßenbahn sicherzustellen. Der Prototyp demonstrierte erfolgreich den Ablauf, obwohl Optimierungsbedarf beim punktgenauen Halten besteht und diverse rechtliche Fragen noch geklärt werden müssen. Das Projekt lieferte zentrale Erkenntnisse zu den Herausforderungen und Möglichkeiten eines kombinierten Personen- und Güterverkehrs. Im Folgeprojekt “regioKArgoTramTrain” werden die gewonnenen Erkenntnisse weiterverwendet und weiter optimiert.
Das Projekt LogIKTram hatte das ambitionierte Ziel, ein innovatives Konzept zur Verknüpfung von urbanem Personen- und Güterverkehr zu entwickeln. Dabei sollten ungenutzte Kapazitäten in Straßenbahnen gezielt für den Transport von Waren verwendet werden. Die Grundidee war simpel, aber revolutionär: Ein Teil der Auslieferstrecke sollte mit Hilfe der Straßenbahn, der sogenannten “Gütertram”, bewältigt werden.
Im Rahmen dieses Projekts wurde eine spezielle Transporteinheit entwickelt, basierend auf einem elektrisch betriebenen Lastenrad. Diese Einheit kann an der Starthaltestelle automatisiert die Straßenbahn beladen, sich während der Fahrt selbst verriegeln und an der Zielhaltestelle wieder automatisch entladen. Die Voraussetzung für diesen reibungslosen Prozess war das punktgenaue Halten der Straßenbahn. Dies gelang durch eine speziell entwickelte IKT-Plattform, die sämtliche Vorgänge koordinierte und steuerte.
Prototyp-Demonstration
Am Prototyp konnte der gesamte Ablauf erfolgreich demonstriert werden: Das automatisierte Ein- und Ausfahren des Lastenträgers in sowie aus der Straßenbahn erfolgte innerhalb der üblichen Fahrgastwechsel- und Haltezeiten. Trotzdem besteht noch Optimierungsbedarf, insbesondere beim punktgenauen Halten der Straßenbahn. Vor einem Einsatz im öffentlichen Raum müssen jedoch diverse rechtliche Rahmenbedingungen geklärt werden. Dazu gehören die Zulassung des speziell umgebauten Schienenfahrzeugs, Haftungsregelungen für den Warentransport im Personenverkehr sowie Anforderungen an den Brandschutz und mögliche Subventionen.
Das Projekt lieferte zentrale Erkenntnisse zu den Herausforderungen und Möglichkeiten eines kombinierten Personen- und Güterverkehrs. So wurde deutlich, dass die Hauptzeiten für Warenauslieferungen häufig mit den Stoßzeiten des Personenverkehrs kollidieren, wodurch nur begrenzte Kapazitäten für zusätzliche Gütertransporte verfügbar sind.
Essenziell: Automatisierung und technische Verbesserungen
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor war die Automatisierung des Be- und Entladeprozesses, der keine direkte menschliche Interaktion erforderte. Dennoch zeigte sich, dass eine technische Verbesserung des Halteassistenten entscheidend ist, um die Be- und Entladezeiten weiter zu verkürzen. Nur so kann die Straßenbahn zuverlässig vor der wartenden Transporteinheit zum Stehen kommen, sodass diese ohne Rangieren in die Straßenbahn einfahren kann. Die Attraktivität dieses Konzepts hängt zudem von einer Vielzahl weiterer Faktoren ab, darunter die befahrene Strecke der Straßenbahn sowie die technische und betriebliche Infrastruktur für die erste und letzte Meile der Warenlieferung.
Im Folgeprojekt “regioKArgoTramTrain” werden die gewonnenen Erkenntnisse weiterverwendet. Schwerpunkte sind hier die Zulassung der umgebauten Schienenfahrzeuge und die Optimierung des Betriebs auf öffentlichen Schienen. Des Weiteren wird in anderen Forschungsprojekten an kostengünstigen und zuverlässigen Sensoren gearbeitet, um den Lastenträger weniger kostenintensiv zu gestalten.
Insgesamt hat LogIKTram einen erheblichen Beitrag zur Erweiterung der innerstädtischen Logistikmöglichkeiten geleistet. Die Kombination von Personen- und Güterverkehr könnte langfristig klimapolitische, verkehrspolitische und kommunalpolitische Ziele unterstützen.