- Streaming-Inhalte sind oft vorübergehend und können jederzeit entfernt oder verändert werden. Physische Medien sind im Rückgang, was Fragen über den langfristigen Besitz von Inhalten aufwirft. Guillermo del Toro betont die Bedeutung physischer Medien als Bewahrer von Kunstwerken. Digitale Inhalte können leicht zensiert oder entfernt werden, während physische Medien schwerer zu eliminieren sind. Jüngere Generationen zeigen Interesse an einer Rückkehr zu physischen Medien.
Die Vorläufigkeit des Streamings ist ein Phänomen, das in der digitalen Welt viele überrascht. Während das Streamen von Medien für den Konsumenten bequem geworden ist, kann das, was heute verfügbar ist, morgen verschwunden sein. Wir besitzen keinen Anteil am konsumierten Inhalt; vielmehr zahlen wir dafür, Zugang zu dem zu erhalten, was Streaming-Anbieter uns anzubieten gewillt sind. Diese Möglichkeiten können jedoch jederzeit geändert werden. Hinzu kommt, dass das Jahr 2024 ein schweres Jahr für physische Medien war. Beispielsweise hat Best Buy aufgehört, Discs in seinen Geschäften zu verkaufen und online anzubieten. Diese Veränderung lässt uns fragen, was wir wirklich verlieren, wenn wir uns nur auf Streaming verlassen.
Die Flüchtigkeit von Streaming-Inhalten
Plattformen wie Netflix und HBO sind bekannt dafür, ihr Angebot regelmäßig zu überprüfen. Dies geschieht aus verschiedenen Gründen, sei es das Ende von Lizenzverträgen, eine geringere Beliebtheit eines Programms oder eine strategische Neuausrichtung. Die Konsequenz bleibt jedoch gleich: Wir verlieren Zugang zu Inhalten, die uns einst Freude bereitet haben. Ein Beispiel könnte die Absetzung von “Westworld” durch HBO sein, was viele Abonnenten überrascht hat. Selbst wenn derartige Entscheidungen nachvollziehbare Absichten verfolgen, bleibt die Sorge, dass digitale Inhalte nicht nur verlagert, sondern auch bearbeitet werden können, was das ursprüngliche Kunstwerk verändern kann.
Bewahren um jeden Preis
Guillermo del Toro betonte die Wichtigkeit des Besitzes von physischen Medien. Er sieht hierin eine Verantwortung, wie sie in Ray Bradburys “Fahrenheit 451” beschrieben wird: Wer eine großartige Sammlung von Filmen besitzt, wird zum Hüter dieser Kunstwerke für kommende Generationen. Die Geschichte zeigt uns, dass der Verlust von Ideen und Werken durch Zensur schmerzhaft sein kann. Vom Verbrennen “undeutscher” Schriften im Dritten Reich bis zur Zerstörung von Schallplatten der Beatles; die Verwahrung von medialen Inhalten ist von unschätzbarem Wert für das kollektive Gedächtnis.
Es ist schwer, alle Exemplare eines physischen Buches von der Erde zu fegen, während digitale Kopien im Handumdrehen entfernt werden können. Dennoch scheinen jüngere Generationen, die im digitalen Zeitalter aufgewachsen sind, zunehmend Abstand von der rein digital geprägten Welt nehmen zu wollen. Ob dies ein vorübergehender Trend oder ein Vorbote für eine Rückkehr zu physischen Medien ist, bleibt abzuwarten. Diese Generation könnte uns zurück in Richtung greifbarer Medien bewegen, die echte Schätze für die Zukunft darstellen.